Gruppenbild vor dem Beginn der Arbeiten

Auf dass alles wachsen und leben kann

Publiziert in 9 / 2022 - Erschienen am 10. Mai 2022

Schlanders - Bereits Anfang Mai 2021 wurden entlang eines Teilstückes der alten Vinschger Straße östlich des Fernheizwerks in Schlanders Hecken und Sträucher gepflanzt sowie Lesesteinhaufen errichtet. Auch ein Blühstreifen wurde entlang der Böschung angelegt. Zumal die Straße und Randflächen der Gemeinde gehören, hatte Rudi Tappeiner, einer der Anrainer, schon zuvor im Gespräch mit Gemeindeverwaltern angeregt, nicht mehr regelmäßig alles kahl zu mähen, sondern mit Bepflanzungen, Lesesteinhaufen und Insektenhotels einen artenreichen Lebensraum für Pflanzen, Insekten, Eidechsen und andere Kleinlebewesen zu schaffen. Bei Klaus Bliem von der Forststation Schlanders und der Schlanderser Gemeindeverwaltung stieß dieser Vorschlag sofort auf offenen Ohren. „Wichtig ist, dass wir die Anrainer-Bauern, die Forststation, die Imker und weitere Beteiligte mit ins Boot holen konnten“, freute sich die Gemeindereferentin Monika Wielander am vergangenen Samstag bei der Fortsetzung des Bepflanzungsprojektes in Richtung Osten. Eine stark motivierte Arbeitsgruppe machte sich daran, Hecken und Sträucher zu pflanzen, auf einem weiteren Teil der Böschung eine Saatmischung auszubringen und neue Lesesteinhaufen anzulegen, wobei auch Totholz eingebracht wurde. „Es muss in der Natur nicht alles sauber aufgeräumt sein“, sagte Klaus Bliem, „Totholz hat eine Funktion, auch in den Wäldern.“ Außerdem müsse man der Natur auch Zeit lassen. Im Anschluss an die erste Aktion im Mai 2021 waren auch zwei erste Grundschulklassen aus Schlanders vor Ort, um die Bepflanzungen fortzusetzen. Wie Leonhard Wellenzohn informierte, gehört der Bereich der alten Vinschger Straße zum Einzugsgebiet des Pilotprojekts „Schneewinkel“. Ziel dieses Projektes ist es, mit geprüften Maßnahmen die Artenvielfalt in Obstanbaugebieten zu fördern. Die Initiative, die Biodiversität entlang der alten Vinschger Straße zu fördern, ist laut Monika Wielander ein konkretes Beispiel dafür, dass auch seitens von Gemeinden konkrete positive Zeichen gesetzt werden können und sollen. Einen besonderen Dank zollte sie Klaus Bliem, ihrer Kollegin im Ausschuss, Christine Kaaserer, die mit allen 6 Anrainern gesprochen hatte, dem „Paten“ Leonhard Wellenzohn und allen, die am 7. Mai gekommen sind, um die Ärmel hochzukrempeln.

Josef Laner
Josef Laner

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