Beim Abschlussgespräch

Auf Regen folgt Sonnenschein

Projekt „Peer education“ beschreitet neue Wege

Publiziert in 20 / 2020 - Erschienen am 4. Juni 2020

Vinschgau - Wer hätte gedacht, dass ein so kleines Ding wie ein Virus die Welt so durcheinanderbringen kann. Doch wo ein Wille, da ist auch ein Weg. So finden sich nicht nur in der Schule, sondern auch in der Jugendarbeit zunehmend neue, kreative Wege. Ebenso beim Kooperationsprojekt „Peer Education“ der Jugenddienste Mittel- und Obervinschgau mit den Oberschulzentren von Mals und Schlanders: die Teilnehmer*innen haben sich für die anstehende Präsentation des Projekts etwas völlig Neues einfallen lassen. Peer Education bezeichnet ein Konzept, das junge Menschen befähigt, sich zu einem selbstgewählten Thema zu informieren und dieses Wissen anschließend an Gleichaltrige weiterzugeben. Seit dem Beginn der Projektkooperation zwischen den Jugenddiensten Obervinschgau und Mittelvinschgau mit den Oberschulzentren von Mals und Schlanders im Jahr 2016 haben die Schüler*innen der zweiten Klassen jedes Jahr die Möglichkeit, sich zum Projekt anzumelden. Das Thema wird von der Gruppe gemeinsam ausgesucht. Die Jugenddienste begleiten das Projekt und organisieren Expert*innen zu den gewählten Themen und Besichtigungen von Einrichtungen. Das diesjährige Projekt stand unter dem Thema „Drogen und Psychische Erkrankungen“. Für die Wissensweitergabe war ursprünglich ein Workshop für alle Interessierten an der Schule geplant, bei dem ein Sketch, ein Quiz zu den Themen, das Vorlesen einer Geschichte mit Symbolcharakter und einiges mehr auf dem Programm stand. Kurzum, die Schüler*innen wollten ihre Erlebnisse aus dem Projekt und ihre ganz persönlichen Eindrücke an ihre Gleichaltrigen methodisch abwechslungsreich weitergeben. Aus dem Plan scheint aufgrund Corona nun so schnell nichts zu werden. Trotzdem ließen sie sich nicht davon abbringen, ihre Eindrücke festzuhalten. Entstanden ist dabei ein Video (https://we.tl/t-m5FfEAtZOS), in dem die Peer Educator*innen nicht nur das Projekt vorstellen, sondern auch ihre Eindrücke und Gefühle schildern. Die Botschaft, die sie dabei an alle weitergeben wollen, ist gerade in Zeiten wie diesen hochaktuell: „Jetzt mehr denn je: wenn ihr mit einer Situation nicht zurechtkommt, redet darüber! Wendet euch an eine vertraute Person oder an professionelle Helfer. Fresst den Schmerz nicht in euch hinein.“ Die Peer Educator*innen werden sich nun noch über die Wege austauschen, über die sie das Video ihren Mitschüler*innen zugänglich machen wollen. Jetzt schon ist für sie klar: in diesem Projekt haben sie für sich so viel lernen können, dass sie es nur jedem weiterempfehlen können. Nachdem das Projekt 2016 zum ersten Mal umgesetzt worden war, fanden im Laufe der vergangenen Jahre vier hochinteressante Projekte statt. Die Themen durften jeweils von den Teilnehmer*innen frei gewählt werden: „Sexualität“, „Psychische Erkrankungen“, „Prostitution“ und dieses Jahr „Drogen und psychische Erkrankungen“. Das Projekt fand jedes Jahr großen Anklang bei den Teilnehmer*innen, aber auch bei den Mitschüler*innen, die die Wissensweitergabe besuchten. Die Schulführungskräfte der beiden beteiligten Oberschulen sind sich einig: diese Form des Lernens ist nicht nur eine enorme Bereicherung, sondern auch zukunftsweisend. Nach vier Jahren der Kooperation freuen sich die beiden Jugenddienste Mittel- und Obervinschgau, das Projekt nun in die Hände der Schulen zu legen. Die Jugenddienste sind gespannt, in welcher Form Peer Education weitergeführt werden wird und wünschen den beiden Schulen alles Gute! 

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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