Ausbau der Kehren 48 und 47

Trafoi ist ab der neuen Wintersaison für große Reisebusse erreichbar

Publiziert in 34 / 2018 - Erschienen am 9. Oktober 2018

Trafoi - Die beiden Spitzkehren 48 und 47 der Stilfserjochstraße vor Trafoi sind für größere Reisebusse eine Engstelle. Nun wird dieses Problem dank eines eigenen Bauprojektes behoben. Bauherr ist das Land in Zusammenarbeit mit dem Straßendienst Vinschgau.

Große Busse blieben oft stecken

Aufgrund der Engstelle im Bereich der Spitzkehren 48 und 47 herrscht ein Fahrverbot für Busse mit einer Länge von über 10,5 Metern. Dies ist ein Problem für die touristische Entwicklung des Gebietes, weil vor allem die modernen Reisebusse es nicht schaffen, den kleinen Tourismusort Trafoi am Fuße des Stilfserjoches zu erreichen. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder vorgekommen, dass vor allem dreiachsige Busse mit einer Fahrzeuglänge von 15 Metern in den Kehren stecken geblieben sind und durch aufwändige Manöver wieder talauswärts gebracht werden mussten. Besonders im Winter, wenn die nutzbare Fahrspur durch Schnee-Ablagerungen noch enger wird und die Straße rutschig ist, kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Aus diesem Grund haben Trafoier Tourismus-Unternehmer das Gespräch gesucht, sowohl mit der Gemeinde als auch mit dem zuständigen Landesrat Florian Mussner. Man stieß dabei überall auf offene Ohren, sodass es nun zum Ausbau der beiden Kurven kommt. Die Arbeiten haben am 8. Oktober begonnen und sollen bis Dezember 2018 fertiggestellt sein.. 

Arbeiten sind angelaufen

Oft sind Reise-Gruppen auch über 1.000 km mit dem Bus angereist und der Bus musste kurz vor dem Ziel abgestellt werden, da er nicht in der Lage war, die beiden letzten Kurven vor Trafoi zu passieren. Anstatt Urlaubs-Stimmung verbreitet sich in solchen Situationen Stress und Unmut bei allen Beteiligten. Die Fahrgäste und das gesamte Gepäck mussten auf Kleinbusse umgeladen werden, um dann schließlich nach Trafoi „gekarrt“ zu werden, oft auch bei Minustemperaturen. Der Tourismus-Unternehmer Stephan Gander weiß ein Lied davon zu singen: „Jetzt ist Schluss damit“, freut er sich. Das Ingenieurbüro BAUTEAM aus Latsch hatte unter der Leitung von Ing. Wolfgang Oberdörfer eine Machbarkeitsstudie erstellt. Diese wurde von der Gemeindereferentin Manuela Angerer und von Vizebürgermeister Franz Heinisch dem Landesrat Florian Mussner vorgelegt. Mussner hat gemeinsam mit seinen Chef-Technikern, Ing. Philipp Sicher und Ing. Stephan Bauer, die Maßnahme für notwendig erklärt und gutgeheißen, sodass das Projekt nun umgesetzt wird.

Was ist genau geplant? 

Folgende Maßnahmen sind geplant: die Verbreiterung der beiden historischen Stilfserjoch-Kehren 48 und 47 erfolgt auf Grundlage des Platzbedarfes für einen 3-achsigen Bus, mit einer Gesamtlänge von 15,0 Metern; bei der ersten Kehre (48) wird das Gelände im Bachbett des „Trafoier Baches“ mit Zyklopensteinen aufgebaut, die in Beton gelegt werden, dabei wird eine weggeschwemmte Verbauung wiedererrichtet und eine neue Verbauung bis an eine bestehende Felsnase geführt. Durch diese Maßnahme wird der Bachverlauf verbessert. Bei der Kehre 47 wird die bestehende Steinmauer abgetragen und weiter bergwärts eine neue Mauer aus Naturstein aufgestellt. Dabei wird die neue Mauer bis zur bestehenden Parknische geführt und schließt dort an das bestehende Mauerwerk an. Die neue Mauer wird eine maximale Höhe von 5,5 Metern haben, die alte Mauer ist maximal 3 Meter hoch. Seit dem 8. Oktober sind Mitarbeiter der Tiefbaufirma von Klaus Mair mit dem Einrichten der Baustelle beschäftigt. Die Firma Mair Josef hatte den Zuschlag für die Arbeiten erhalten.

415.000 Euro

Die Gesamtinvestition beläuft sich auf ca. 415.000 Euro. Diese Ausgaben werden zu 100% vom Land Südtirol getragen. Die Planungs-Kosten hat die Gemeinde Stilfs übernommen. Im Ortlergebiet, aber vor allem in Trafoi, freut man sich über diese wichtige infrastrukturelle Maßnahme, „denn eine gute Erreichbarkeit ist für jede wirtschaftliche und touristische Entwicklung Voraussetzung“, ist Stephan Gander überzeugt.

Redaktion

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