Das ging unter die Haut
Publiziert in 38 / 2014 - Erschienen am 29. Oktober 2014
Tschengls - Nach den Schilderungen von Sepp Innerhofer waren alle erleichtert. Den 30 Zuhörern in der Stube der Tschenglsburg war bewusst, dass sie dankbar zu sein hatten, in einer friedlichen Welt zu leben. Ein Zeitzeuge hatte sie gewissermaßen zu Zeitzeugen gemacht. Sepp Innerhofers Schilderungen sind unter die Haut gegangen. Die Sorge um die Heimat, die Unterdrückung durch einen Staat, der den Südtirolern fremd war, die Wehrlosigkeit, aber auch der Mut sich aufzulehnen, waren dem Bauern aus Schenna nachzufühlen. Auf Einladung des Bezirksausschusses der Frauen im Landesverband der Handwerker war das Treffen mit Sepp Innerhofer zustande gekommen. Trauriger Höhepunkt seiner Schilderung war die Zeit der Haft und der Folterung durch die Polizei. Innerhofer berichtete vom Unrechtsprozess in Mailand und von den Belastungen der Familie bis hin zur Ächtung und dem Vorwurf, es sei alles umsonst gewesen und das Bombenlegen habe das Zusammenleben der Volksgruppen nur verschlechtert. s

Günther Schöpf