Die Machbarkeitsstudie zur Erweiterung des Musikprobelokals stellte Architekt Michael Reichegger vor (rechts). Im Bild Bürgermeister Mauro Dalla Barba und (links) sein Stellvertreter Christian Stricker.
Ohne Arm arm dran wäre im Kulturdorf Latsch der Minnesänger Hans der Sager

Der „Klangkörper“ braucht Platz

Aufatmen bei der Bürgerkapelle Latsch: Ein Ende der beengten Verhältnisse im Probelokal ist in Sicht.

Publiziert in 29-30 / 2021 - Erschienen am 14. September 2021

Latsch - „Beim Bau des Probelokals vor mehr als 20 Jahren war die Musi 40 Mitglieder stark, jetzt sind es um 20 mehr. Ich war selbst in der Kapelle und ich weiß, was es heißt, über Instrumente und Instrumentenkoffer steigen zu müssen“. Bürgermeister Mauro Dalla Barba eröffnete die Debatte um die Erweiterung des Musikprobelokals im CulturForum Latsch. Architekt Michael Reichegger, selbst im Ausschuss der Kapelle, führte als wichtigstes Argument für die Erweiterung die Anpassung der Brandschutzbestimmungen, der Fluchtwege und den Einbau eines Lüftungssystems ins Feld. Kulturreferentin Maria Kuppelwieser, auch sie aktives Mitglied der Bürgerkapelle, brachte die verbesserte Auslastung des Hauses ins Spiel. Obfrau Anna Pedross und ihre Begleiter, darunter der scheidende und der zukünftige Kapellmeister, konnten als Zuhörer nach den 38 Minuten der Vorstellung und Diskussion mit Genugtuung feststellen: Der Gemeinderat steht hinter der Erweiterung um rund 210 Raummeter Richtung Westen (zur Bahnhofstraße) und zum vorläufigen Kostenpunkt von 455.070 Euro. 

Quer durch die Gemeinde

Nach der Ergänzung des Protokolls folgten die 4. Bilanzänderung mit Fondsumbuchung und damit ein Blick in das konkrete Innenleben der Gemeinde. Es ging um die Verrechnung und Registrierung der Trinkwassermenge aus öffentlichen Brunnen, um eine „schmerzhafte“ Ausgleichszahlung an die Strombehörde, um Steinschlagschutz am Glockenbichl in Morter, um die Fenster der Grundschule Latsch, um einen erheblichen Beitrag für das Straßenwesen, um die verstärkte Weihnachtsbeleuchtung und um das Vereinshaus Morter. Klärende Zwischenfragen stellten Stefan Bauer (SVP), Thomas Pichler (SVP) und Thomas Patscheider (Südtiroler Freiheit). Deutlich intensiver gestaltete sich die Diskussion um den Stellenplan der Gemeinde. Bürgermeister Dalla Barba erklärte die Notwendigkeit, das Reinigungspersonal aufzustocken und einen „RUP“ einzuführen. Die Arbeit des „Responsabile unico del Procedimento“, zu Deutsch „einheitlicher Verfahrensbeauftragter“ bestehe im Begleiten von öffentlichen Ausschreibungen. Dies lohne sich aber nur bei übergemeindlicher Zusammenarbeit, gab der Bürgermeister zu bedenken. Josef Kofler (Bürgerliste) erinnerte an die Notwendigkeit, eine zusätzliche Polizeikraft einzustellen. Da dies Bürgermeister Dalla Barba nicht für notwendig hielt, kam es zu einem verbalen Schlagabtausch. Dies veranlasste Kofler, den Ratssaal zu verlassen. Kaum zwei Minuten beanspruchte die Genehmigung der Landesvertreter in der Kommission für Unbewohnbarkeitserklärungen. 

Aus dem Referentenleben

Dafür genehmigte der Vorsitzende seinen Referenten viel Zeit, um „kurz und bündig“ Bilanz zu ziehen und auf ihre Kompetenzbereiche zurückzublicken. Kulturreferentin Maria Kuppelwieser hatte sich mit einer Reihe von Bauprojekten zu beschäftigen. Sie berichtete von der „Zürich-Reise“ des Menhirs und kündigte ein „Hans Sager-Denkmal“ in Bronze an. Sportreferent Manuel Platzgummer berichtete von seiner Zusammenarbeit mit dem Sportanlagenbetreiber „Viva:Latsch“ und einer Rabatt-Aktion fürs Hallenbad. Vizebürgermeister Christian Stricker stellte eine Zusatzkraft bei der Wartung der Sportanlagen vor und ließ es sich nicht nehmen, ausführlich über die Geschwindigkeitsmessungen in Goldrain und Latsch zu berichten. Sein Fazit: „Es schaut nit letz aus. Man rast nicht im 50er-Bereich, sondern fährt zügig mit einem Durchschnitt von 57 km/h.“ Sozialreferentin Gertraud Gunsch berichtete von Vorkehrungen zur Urnenbestattung, vom Anbringen einer Gedenk-Stele und erwähnte – nicht nur scherzhaft – dass sie ein Altersheim mit mindestens 200 Betten und jede Menge an Mietwohnungen brauche. Wirtschaftsreferentin Irmgard Gamper berichtete vom Testzentrum der Apotheke und hatte positive Nachrichten von den Frequenzen an der Seilbahn nach St. Martin. Man habe im August schon fast das Niveau vom Augut 2019 erreicht, stellte sie fest. Die Fragen der Gemeinderäte Thomas Pichler und Thomas Patscheider bezogen sich auf eine Fragebogenaktion zur Dorferneuerung und auf die Unterführung zum Tisser Weg.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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