1983: Ram (von links) und Etsch überfluten die Ischglwiesen und den „Glurnser Park“.

Die „Katastrophen“-Sitzung

Publiziert in 13 / 2013 - Erschienen am 10. April 2013
Glurns - Zwei Mal hatten sich die Glurnser Volksvertreter in der Gemeinderatsitzung vom März mit Katastrophenszenarien auseinander zu setzen. Zuerst führte Toni Gögele in den Zivilschutzplan der Stadtgemeinde ein. Nach einem Panorama über Südtirols Katastrophen ab der Überschwemmung von Salurn 1981 trat Ingenieur Dietmar Baldauf in den Ring und zog den Kreis der Naturgefahren enger um die Stadtgemeinde. „Glurns betreffen vor allem Wassergefahren“, meinte Baldauf und erwähnte im Zusammenhang mit Steinschlägen einen Straßenabschnitt ins Münstertal, den Söleshof, die Zufahrt zu den Lichtenbergerhöfen und den Tartscher Bühel. Für mögliche Lawinenabgänge kämen nur Paföl und Kuhboden in Frage. Aufgrund seiner Lage im Talboden habe man in Glurns aber die ­hydrologische Situation im Auge zu behalten. Im Gefahrenzonenplan hatte Baldauf eine „Bedrohungsrangliste“ angeführt. An erster Stelle wurde die Etsch gereiht, dann folgten die Puni, der Ram und schließlich einige Bäche, die nur mehr den älteren Glurnsern ein Begriff sind. Darunter der ­Muntaschinigbach, der ­Tartscher-, Platzuter- und Pafilerbach. Von Glurns‘ größter Überschwemmungskatastrophe am 16. Juni 1855 zeugen nur mehr die Markierungen an der Stadtmauer. Vor Augen ist vielen aber noch die Bedrohung durch Etsch und Ram am 21. Mai 1983. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.