Die „Proder Maschger“

Publiziert in 4 / 2018 - Erschienen am 6. Februar 2018

Prad - Eine für den Alttiroler Raum einzigartige Brauchtumsform wird jährlich in Prad gepflogen. Sobald die „Maschger“ ein Gasthaus betreten, eröffnet der „Bajaz“ den Tanzreigen. Hinter ihm warten bereits in Zweierreihen die acht Paare auf ihren Auftritt: Herr und Frau, Tuxner und Tuxnerin, Bauer und Bäuerin, Steirer und Steirerin, Zigeuner und Zigeunerin, Zillertaler und Zillertalerin, Mohr und Mohrin. Seit einigen Jahrzehnten ist es üblich, dass auch einige junge Schuhplattler auftreten, bevor dann das letzte Paar „Zoch und Pfott“ auftanzen. Sie tragen Gummilarven, damit sie nicht erkannt werden, sind in Lumpen gekleidet und demonstrieren augenscheinlich die Fruchtbarkeit. Wenn der Ziehharmonikaspieler zuletzt das Lied „Mussi denn, mussi denn zum Städtele hinaus“ spielt, verabschieden sich die „Maschger“ vom Gasthaus und ziehen singend in das nächste. Nach einigen Forschermeinungen reicht der Brauch der „Proder Maschger“ in die Zeit der Donaumonarchie zurück. Auch gibt es eine umstrittene Interpretation, wonach die „Maschger“ eine Art Hochzeitszug darstellen. Die Faszination der „Maschger“, die seit jeher von Männern dargestellt werden, ist bis heute ungebrochen. Die Organisation übernimmt jährlich ein anderer Verein. Heuer werden die Mitglieder der Goaßlschnöller Prad als „Maschger“ von Gasthaus zu Gasthaus ziehen und am Nachmittag und Abend des Fasnachtssonntags mit Beginn um 14 Uhr bzw. 20 Uhr und am Abend des Fasnachtsdienstags ab 18.30 Uhr die Prader Gasthäuser besuchen. Am Abend des Rosenmontags treten sie in den Hotels in Sulden auf.

Redaktion

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