Die Entscheidung ist gefallen: Die derzeitige Bahn-Haltestelle in Staben (im Bild) wird aufgelassen und beim Bahnhof Schnalsthal, rund 500 Meter weiter östlich, wird ein neuer Kreuzungsbahnhof errichtet.

Die Würfel sind gefallen

Mussner: „Viele Argumente sprechen für einen Bahnhof-Neubau in Staben.“

Publiziert in 31 / 2017 - Erschienen am 19. September 2017

Staben - Die derzeitige Bahn-Haltestelle in Staben wird aufgelassen und beim Bahnhof Schnalsthal, rund 500 Meter weiter östlich, wird ein neuer Kreuzungsbahnhof errichtet. Wie Mobilitätslandesrat Florian Mussner am Wochen­ende dem der Vinschger bestätigte, ist diese Entscheidung jetzt als endgültig zu betrachten. Er wisse zwar, dass es in Staben nach wie vor kritische Stimmen gegen die Verlegung gebe, „aber es gibt viele Punkte und Argumente, die für den neuen Standort sprechen.“ Anfang April war das Vorhaben der Verlegung bei einer Bürgerversammlung in Staben von den Gemeindeverwaltern sowie von Vertretern der STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) und des Landesamtes für Mobilität vorgestellt worden. Damals stieß der Vorschlag auf teils harte Kritik (siehe der Vinschger Nr. 13/2017). Viele Diskussionsteilnehmer stemmten sich gegen die Verlegung. Der Bahnhof sollte im Dorf bleiben, hieß es mehrfach. Mit einem Neubau außerhalb des Zentrums würde das Bahnfahren an Attraktivität einbüßen. Anstatt des Neubaus sollte die bestehende Haltestelle umgebaut werden, auch wenn dafür eine Kurvenstreckung notwendig wäre und das Vorhaben um ca. 300.000 Euro mehr kosten würde. Landesrat Mussner, der nach der Versammlung zwei Mal nach Staben gekommen war, um mit Gemeindevertretern und Bürgern über das Vorhaben zu diskutieren, ist überzeugt, dass der Bau eines „neuen, richtigen Bahnhofs“ östlich des Zentrums die beste Lösung sei. Und diese werde auch umgesetzt. Das Projekt sei im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Vinschger Bahn zu sehen. Die derzeitige Haltestelle sei für die neuen Züge zu kurz. Am neuen Standort gebe es ausreichend Platz für die Errichtung von zwei Bahnsteigen, den Bau einer Unterführung sowie von zwei Aufzügen, für Parkplätze und eine Buswendestelle. Vorzuziehen sei die Neubauvariante, deren Kosten mit ca. 1,1 Mio. Euro beziffert werden, auch deshalb, weil bei einem Umbau der Haltestelle bzw. einer Verlängerung derselben in Richtung Westen erhebliche Erdbewegungsarbeiten notwendig wären und landwirtschaftliche Grundflächen angekauft werden müssten. „Die Vorteile der Verlegung in Richtung Osten überwiegen klar“, so der Landesrat. Laut dem Bürgermeister Andreas Heidegger ist es gelungen, dem Landesrat einige wichtige Zusagen abzuringen. Wie Mussner bestätigte, werden demnach nicht nur Gehsteige zum neuen Standort gebaut, sondern es wird auch für eine Anbindung mit Kleinbussen gesorgt sowie für eine gute Beleuchtung. Außerdem soll das Gelände im Bereich der derzeitigen Halstestelle neu gestaltet werden, sodass ein Dorfplatz entsteht. Der Bau des neuen Bahnhofes soll im nächsten Jahr erfolgen. Ein wichtiger Schritt im Zuge der Elektrifizierung der Bahnlinie wurde übrigens in den vergangenen Monaten mit der Erneuerung der Bahnsteige von Spondinig, Laas und Schlanders getan. Die Bahnsteige wurden unter der Leitung der STA mit Gesamtkosten von rund 1,7 Mio. Euro auf jeweils 125 Meter verlängert. Die Arbeiten wurden Anfang August abgeschlossen. Im Laufe des nächsten Jahres werden schrittweise die Bahnsteige an weiteren Bahnhöfen verlängert bzw. angepasst.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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