Auch die Schüler*innen mussten sich von einem Tag auf den anderen ganz auf das digitale Lernen umstellen, teils mit großen Schwierigkeiten.

Digitales Lehren …

… und Lernen in der Corona-Zeit

Publiziert in 12/13 / 2020 - Erschienen am 7. April 2020

Vinschgau - Am 4. März hieß es plötzlich: Sehr wahrscheinlich müssen die Schulen auf Staatsebene geschlossen werden wegen der Ausbreitung des Coronavirus. Die Schüler*innen freuten sich zunächst. Niemand konnte an jenem Märztag ahnen, was dies aber tatsächlich bedeutete, nicht nur für den schulischen Alltag. Reines digitales Unterrichten war wohl den wenigsten Lehrern und Schülern bewusst, sind doch nur wenige ganze „Tabletklassen“ landesweit eingerichtet. Zum Glück gibt es an mehreren Schulen das digitale Klassenbuch. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten: WhatsApp, Skype, Zoom, Dropbox, Microsoft-Teams.
der Vinschger hat sich bei drei Schulführungskräften umgehört, wie sie den sogenannten Fernunterricht sehen:

Doris Schönthaler ist die Schulführungskraft der Schulsprengel Mals und Schluderns: „Es ist nun schon bald ein Monat, dass wir nicht mehr gemeinsam an der Schule lernen. Aber Not macht erfinderisch und ich sehe mit Freude, mit wieviel Einsatz Lehrpersonen und Schüler*innen dabei sind, sich mit neuen Lernwegen vertraut machen und auf unterschiedlichen Kanälen (Homepage, E-Mail, OneNote, WhatsApp, Zoom) miteinander kommunizieren. Der Fernunterricht kam sehr überraschend und wir haben versucht so schnell und so gut es geht darauf zu reagieren. Die Lehrpersonen am SSP Schluderns und am SSP Mals erstellen Wochenaufgaben, die auf der jeweiligen Homepage abrufbar sind. Wir versuchen verschiedene Lernangebote zu machen, um den unterschiedlichen, z.B. technischen, Voraussetzungen zu Hause Rechnung zu tragen. Die Rückmeldungen der Schüler*innen und Eltern sind gerade in dieser Zeit sehr wertvoll, um den ‚Fernunterricht’ weiterzuentwickeln und noch besser auf die jeweiligen Bedürfnisse abzustimmen. In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen und besonders bei den Elternvertretern*innen für die gute Zusammenarbeit und wünsche uns ein baldiges Wiedersehen an der Schule.“

Werner Oberthaler ist Schulführungskraft am Oberschulzentrum Mals: „Der digitale Fernunterricht kann den regulären Unterricht nicht ersetzen. Wir haben am OSZ Mals, speziell an der Sportoberschule und inzwischen teilweise auch an der FOWI und am SOGYM, in den letzten Jahren digitale Modelle ausprobiert und fahren inzwischen recht gut damit. Das heißt in den Klassen, wo Online-Lernen und Online-Coaching wie z.B. über Microsoft- Teams bereits stattgefunden hat, läuft der Fernunterricht problemlos. Wir nützen an unserer Schule natürlich auch das seit Jahren bewährte digitale Klassenbuch. Es liegt wesentlich im Ermessen der Lehrperson, über welche Kanäle sie ihre ‚didattica a distanza’ gestaltet. Wir bemühen uns, den regelmäßigen Austausch mit den Schülerinnen und Schülern zu pflegen, Unterstützung zu bieten, auch psychologischen Support, dem Lernalltag eine klare Struktur zu geben und die Bearbeitung der Lernstoffe, die Übungen und Vertiefungen der außergewöhnlichen Situation angepasst zu gestalten.“

Verena Rinner ist Schulführungskraft am Oberschulzentrum Schlanders: „Die Lebensweisheit ,Wir alle wachsen an den Herausforderungen, die uns das Leben stellt’, trifft die derzeitige Ausnahmesituation für uns alle sehr gut. Wir sind als OSZ Schlanders ein relativ kleines Oberschulzentrum, die Lehrpersonen kennen die Schüler*innen und oft auch die zum Teil schwierigen Situationen zuhause. Und wir alle, die Lehrpersonen, Schüler*innen, Eltern, die Sekretariate und Schulwarte und auch ich, bemühen uns von Tag zu Tag, von Woche zu Woche uns abzustimmen und weiterzuentwickeln. Zu viele Arbeitsaufträge, zu wenige, WhatsApp-Gruppen, Dropboxen usw. Wir alle wachsen mit dieser Herausforderung „Fernunterricht“ und ich bin mir sicher, wir alle nehmen sehr viele wertvolle Erfahrungen aus dieser Zeit mit. Ich möchte mich von Herzen bedanken bei allen Lehrpersonen, Schüler*innen, Eltern und den Mitarbeitern in den unterschiedlichen schulischen Bereichen – für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen vor allem jetzt in dieser Zeit. Vergelt‘s Gott.“

Ich darf abschließend auch noch einen persönlichen Gedanken anfügen als Lehrerin am OSZ Schlanders: Ich vermisse meine Schüler*innen, meine Kollegen und Kolleginnen, den Kontakt und den zwischenmenschlichen Austausch. Es ist nicht das Gleiche, ob ich mit ihnen beispielsweise per WhatsApp -Videoanruf oder persönlich spreche. Es ist anders. Ganz anders.

Daniela di Pilla
Daniela di Pilla
Vinschger Sonderausgabe

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