DNA-Profil für Hunde: Bald Klarheit?
Vinschgau - Er heißt Blacky, ist ein kleiner Mischling und wurde kürzlich von seinem Frauchen Anna Hanny aus Schlanders zur Blutabnahme in eine Tierarztpraxis gebracht. Damit wurde für Blacky die Pflicht der DNA-Analyse erfüllt. 125 Euro hat das Ganze gekostet. 65 Euro davon sind Laborkosten. Obwohl die genetische Profilierung von über 40.000 Hunden in Südtirol bereits vor Jahren mit einem Landesgesetz festgeschrieben wurde, ist bislang nur ein Bruchteil davon in der DNA-Datenbank erfasst, obschon der Pflicht theoretisch innerhalb Jahresende nachgekommen werden müsste. Einer der Kritikpunkte betrifft die Kosten. Um die Frage der Kosten und weitere Punkte ging es am vergangenen Freitag auf Einladung von Landesrat Arnold Schuler bei einem Treffen mit Vertretern des Gemeindenverbandes, des Landestierärztlichen Dienstes, des Tierärztlichen Dienstes des Südtiroler Sanitätsbetriebes, der Tierarztpraxen, der Tierärzte und Amtstierärzte. „Klar ist, dass das einstimmig gefasste Landesgesetz umgesetzt werden muss“, sagte Schuler nach der Aussprache dem der Vinschger. Es seien Möglichkeiten ausgelotet worden, den Tarif von 65 Euro, wie er zum Beispiel im Tierheim Sill anfällt, auch in anderen Landesteilen anwenden und somit breiter aufstellen zu können. Gedacht wird u.a. auch daran, dass die Gemeinden bestimmte Dienste erbringen, wie etwa die Anmeldeformalitäten. Grundsätzlich ist Schuler von der Sinnhaftigkeit der DNA-Datenbank für Hunde nach wie vor überzeugt: „In der Summe ist die genetische Profilierung der Hunde viel billiger als eine Hundesteuer, wie sie als Alternative im Raum stand.“ Das Ziel sei in erster Linie die abschreckende Wirkung: „Wenn Hundebesitzer wissen, dass sie über die Untersuchung des Kotes ihrer Vierbeiner ausgeforscht werden können, dürften sie vorsichtiger werden.“ Geahndet werden könnten nicht nur Personen, deren Hunde ihren Kot zum Beispiel auf öffentlichen Flächen und in landwirtschaftlichen Gütern zurücklassen, sondern auch solche, deren Hunde Nutz- oder Wildtiere reißen. „Nicht alle Risse gehen auf das Konto von Wölfen oder Bären“, so Schuler. Zur Kontrolle weitergeleitet werden kann ein „verdächtiger“ Kot nur von beeideten Personen, wie etwa von Gemeindepolizisten oder Förstern. Neben den Kosten gibt es im Zusammenhang mit der DNA-Datenbank für Hunde noch etliche weitere Fragen, etwa jene der Sanktionen oder einzuhaltenden Termine. Schuler: „Nach einem weiteren Treffen, das in der nächsten Woche stattfindet, sollen alle Fragen geklärt werden. Im Anschluss daran werden wir die Bevölkerung im Detail darüber informieren, was Sache ist und wie es weitergeht.“ Nicht unerwähnt ließ Schuler, dass das Südtiroler Projekt der genetischen Profilierung von Hunden italienweit auf Interesse stößt.