Auch das „Agieren in kleinen Kreisläufen“ hebt die Jury als besonders nennenswert hervor; im Bild ein Schnappschuss vom Malser „Mittamorkt“.

„Dorfentwicklung von herausragender Qualität“

Publiziert in 25 / 2014 - Erschienen am 9. Juli 2014
Der Gemeinde Mals wird Leuchtturmcharakter bescheinigt. Freude über „Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen“. Mals/München/Vals - Die Einladung erfolgte im Herbst 2013: Im Anschluss an ein strenges Auswahlverfahren wurde die Marktgemeinde Mals neben 28 anderen Gemeinden aus ganz Europa zur Teilnahme am „Europäischen Dorferneuerungspreis 2014“ aufgerufen. Das war eine große Ehre für die Gemeinde, zugleich aber auch eine große Herausforderung. Am vergangenen 5. Juni besuchten drei Mitglieder einer interdisziplinären Juroren-Kommission die Gemeinde Mals, um die vorgestellten Projekte vor Ort zu überprüfen. Carlo Lejeune, Nadja Häupl und Peter ­Schawerda wollten vor Ort in Erfahrung bringen, ob die Wirklichkeit mit dem, was in den Bewerbungsunterlagen übermittelt worden war, auch tatsächlich überreinstimmt (siehe der Vinschger Nr. 22/2014). Ende Juni trat in München die hochrangige, interdisziplinär und international besetzte Jury zusammen, um bei einer abschließenden Bewertungssitzung den Sieger des „Europäischer Dorf­erneuerungspreises 2014“ zu ermitteln. Dieser Wettbewerb wird von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung im Zweijahresrhythmus ausgeschrieben. Das Motto 2014 lautete „besser.leben“. Zum Sieger 2014 wurde die Gemeinde Tihany im Bezirk Veszprém in Ungarn gekürt. „Tihany beeindruckt mit einem beispielhaften, von den Gemeindeverantwortlichen initiierten, den Bürgern/innen getragenen und von Experten/innen begleiteten Entwicklungsprozess, der auf den vorhandenen Stärken und Chancen aufbaut,“ heißt es in der Begründung. Mals schaffte es in die höchste Kategorie Neben Tihany schafften es noch weitere 12 Gemeinden oder Orte in die höchste Kategorie, darunter auch die Marktgemeinde Mals. Die höchste Kategorie umfasst jene Teilnehmer, „die sich durch eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorf­entwicklung von herausragender Qualität“ auszeichnen. In der Begründung der Jury heißt es zu Mals: „Die Marktgemeinde Mals sticht durch umfassende und beispielgebende Bürgerbeteiligung und Bürgerinitiative hervor, die als Motor für eine Reihe besonders innovativer und zukunftsfähiger Konzepte und innerhalb weniger Jahre umgesetzter Projekte bezeichnet werden darf. Vom Bürgerhaushalt, über die hervorragende Innenentwicklung der Ortskerne und die Schaffung alternativer Mobilitätsangebote wie Citybus oder E-Bike ab dem Bahnhof im Hauptort bis hin zur umweltverträglichen Nutzung der Wasserkraft und deren Verteilung mittels gemeindeeigener Netze. Besonders nennenswert sind darüber hinaus die angestrebte pestizidfreie Landwirtschaft und das Agieren in kleinen Kreis­läufen, eine Reihe sozialer und kultureller Einrichtungen von hoher Qualität sowie das Bekenntnis zur Gemeinwohlökonomie. In ihrer Ausrichtung und dem Ausmaß der umgesetzten Projekte besitzt die Gemeinde Leuchtturmcharakter und ist zweifelsohne befähigt, Diskussionen weit über ihre Grenzen hinaus anzuregen und in einigen Bereichen völlig neue Maßstäbe zu setzen.“ Lob für „angestrebte pestizidfreie Landwirtschaft“ Zusätzlich zur Auszeichnung „Junges Talent der italienischen Architektur 2013“ für das Wasserkraftwerk am Punibach und zum Preis „Kinderfreundliche Gemeinde Südtirols 2014“ erhält Mals nun eine weitere besondere Auszeichnung. „Allein die Teilnahme am ‚Europäischen Dorferneuerungspreis’ ist schon ein großes Kompliment für uns. Dass wir jetzt für herausragende Qualität ausgezeichnet werden, freut mich besonders“, sagt Bürgermeister Ulrich Veith. Dank an alle Beteiligten Er bedankt sich aber vor allem bei allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde, „denn nur durch ihre aktive und engagierte Mitarbeit an den verschiedenen Projekten konnte diese besondere Auszeichnung erlangt werden.“ Die offizielle Preisverleihung findet vom 11. bis zum 13. September in der Gemeinde Vals in Graubünden statt, der Siegergemeinde des Wettbewerbes 2012. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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