November 2013: Form und Lage des neuen Brunnens knüpfen an die Tradition der einstigen Viehtränke an.

Dorfplatz bringt Gemüter in Wallung

Publiziert in 41 / 2013 - Erschienen am 20. November 2013
Die neuerliche Dorfplatzgestaltung in Prad führte im Gemeinderat zu Vorwürfen quer durch die politischen Fraktionen. Prad - Von Bürgermeister Hubert Pinggera aus gesehen waren es der ganz rechte und der ganz linke Flügel, die bei der letzten Gemeinderatssitzung ihren Unmut Luft machten. Das Thema war für beide Flügel dasselbe, nur der Blickwinkel war verschieden. Es ging um den wichtigsten Punkt des einstigen Leitbildes „Wir gestalten unseren alten Dorfplatz attraktiv“. Die hitzigen Wortmeldungen eröffnete rechtsaußen Annegret Rück (Liste für Prad), die wissen wollte, warum zuerst Autos vom Dorfplatz ausgesperrt wurden, jetzt aber fahren dürften. Linksaußen stellte Thomas Rungg (SVP) energisch klar: „Ihr habt nie mit den Anrainern gesprochen. Ich sehe nicht ein, dass Laster über meinen Privatgrund fahren.“ Rechts Wunibald Wallnöfer (für Prad): „Das Geschäft (der M-Preis, Red.) ist nun mal da, aber nicht die Gemeinde muss sich nach ihm, sondern das Geschäft nach den Vorgaben der Gemeinde richten.“ Bürgermeister: „Ich habe einen Laster genehmigt, der alle M-Preis Filialen beliefert. Die 2. Ausnahme betrifft ein Lieferauto aus Wien, das ein - oder zweimal die Woche anfährt. Einmal die Woche kommt noch der Senfter. Das sind die paar Ausnahmen, die ich genehmigt habe. Dafür sollte man ein bisschen Verständnis aufbringen.“ Rechts Rück: „Es wäre angebracht, sich ein Konzept zu überlegen.“ Bürgermeister: „Wir haben sehr wohl einen Verkehrsplaner einbezogen. Lasst die Arbeiten doch fertig machen. Dann wird man sehen.“ Links Jessica Hofer (SVP): „Es wurde immer gesagt, der Platz werde hergerichtet, damit niemand fährt. Also haben wir umsonst geredet.“ Rechts Karl Bernhart (für Prad): „Zuerst wurde der untere Teil des Platzes gepflastert, dann eine Baustelle eröffnet, die aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Da ist wohl viel Geld verschwendet worden.“ Bauten-Referent Alois Lechner: „Hier muss man erwähnen, dass alle Leitungen und Anschlüsse neu verlegt werden mussten.“ Links Rungg: „Auch Despar muss sich an die Bestimmungen der jeweiligen Gemeinden halten.“ Rechts Rück: „Ich verstehe nicht, warum die Bestimmungen zur Verkehrsberuhigung aufgehoben wurden.“ Links Hofer: „Es wird anders gehandelt, als geredet wurde.“ Rechts Udo Thoma (für Prad): „Ich hätte eine Liste der ‚15 Pannen und Ungereimtheiten‘ vorbereitet. Im Dorf werde ich immer wieder von Bürgern angesprochen: ‚Habt ihr denn da oben in der Gemeinde zu viel Geld?“ Thoma dankte Bürgermeister Pinggera, dass er so viel Redefreiheit genehmige. Der Wortwechsel endete mit dem Vorwurf von Annegret Rück an Referentin Tanja Ortler, dass man die Musik-Veranstaltung „Quetschkommode“ nach den Öffnungszeiten des Kaufhauses ausrichte. Davon könne keine Rede sein, entgegnete Ortler. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.