„Ein Motor für Arbeitsplätze und Betriebe“

Publiziert in 18 / 2015 - Erschienen am 13. Mai 2015
WIFO-Broschüre zeigt positive Einflüsse des Obstbaus auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt auf Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) der Handelskammer Bozen hat eine Info-Broschüre über die Rolle des Apfelanbaus im Südtiroler Wirtschaftsgefüge ausgearbeitet. Demnach ist der Apfelanbau ein Motor für die lokale Wirtschaft, der Arbeitsplätze garantiert und positive Effekte auf andere Sektoren wie Handwerk und Industrie hat. „Die Obstwirtschaft bringt viele Vorteile für andere Wirtschaftszweige mit sich“, unterstreicht das WIFO. Arbeitsplätze der Genossenschaften Zu den Zahlen: Der Apfelanbau ist die Lebensgrundlage für rund 7.600 bäuerliche Familienbetriebe in Südtirol. Im Vinschgau erzielen rund 1.600 bäuerliche Betriebe ihr Einkommen aus dem Obstbau, viele davon im Vollerwerb. Zu den Arbeitskräften in den bäuerlichen Betrieben kommen südtirolweit noch mehr als 2000 Arbeitsplätze in den Obstgenossenschaften sowie 250 Mitarbeiter im Forschungs- und Beratungswesen hinzu. Im Vinschgau sind 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den sieben Genossenschaften der VI.P beschäftigt. „In der Peripherie zählen die Obstgenossenschaften zu den wichtigsten Arbeitgebern“, schreibt deshalb das WIFO. Ein Beispiel ist die Genossenschaft MIVOR in Latsch: „Wir beschäftigen rund 160 Mitarbeiter und zählen damit zu den größten Arbeitgebern auf dem Gemeindegebiet“, erklärt Thomas Oberhofer, Obmann der MIVOR und VI.P-Obmann. Mehr als die Hälfte der MIVOR-Mitarbeiter sind Frauen, von denen wiederum ein Drittel in Teilzeit arbeitet. „Die Teilzeitarbeitsplätze helfen das Familieneinkommen zu sichern und ermöglichen den Ausgleich zwischen Familie und Beruf“, unterstreicht das WIFO diese wichtige Leistung der Genossenschaften. Nicht zu vergessen sind die obstverarbeitenden Betriebe im Land, wie z. B. VOG Products, die insgesamt 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Auch sie hängen von der Arbeit der Obstbauern ab, ebenso wie zahlreiche Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich. Impulse für lokale Betriebe und Dienstleister Eine positive Wirkung hat die Obstwirtschaft nämlich auch auf andere Wirtschaftszweige. Das WIFO verweist in der Broschüre auf die jährlichen Investitionen der Genossenschaften in Gebäude und Anlagen, „die einen starken Impuls für Handwerk und Industrie bedeuten“. Die sieben Genossenschaften der VI.P investieren jedes Jahr rund 30 Millionen Euro für Baumaßnahmen, maschinelle Anlagen oder Dienstleistungen. Von diesen jährlichen Investitionen profitieren mehrere Wirtschaftszweige im Tal, insbesondere das Baugewerbe und das Installationshandwerk. Viele Betriebe konnten in der Folge wachsen und Arbeitsplätze schaffen. Die Obstgenossenschaften sind außerdem wichtige Auftraggeber für Transportfirmen sowie Kunden der lokalen Stromerzeuger, deren Gewinne wiederum für öffentliche Leistungen verwendet werden. Dazu kommen die jährlichen Investitionen der Obstbaubetriebe selbst, beispielsweise in Maschinen, Betriebsmittel und Gebäude, mit denen viele Zulieferbetriebe verknüpft sind. „Gerade in den vergangenen Krisenjahren waren die Aufträge aus dem Obstbau für viele Wirtschaftszweige wichtig“, unterstreicht VI.P-Obmann Oberhofer. Das WIFO bezeichnet die Apfelwirtschaft unterm Strich als „Motor für Südtirols Wirtschaft“ und „Arbeitsplatzgarant“, vor allem in der Peripherie. Nachhaltige Produktion als Voraussetzung Die VI.P freut sich über die wertvolle Leistung der Obstwirtschaft für die allgemeine Wirtschaft und die Arbeitsplätze. Dabei habe man nie nur auf das Wirtschaftliche geschaut, wie Oberhofer betont: „Unser Hauptziel bleibt eine innovative und qualitativ hochwertige Apfelproduktion, die auf eine möglichst nachhaltige Anbauweise setzt, sei es im integrierten wie im biologischen Anbau“, so der VI.P-Obmann. Gemeinsam mit dem Forschungs- und Beratungswesen und allen Beteiligten werde man den Weg in Richtung ökologischer und nachhaltiger Produktion in Zukunft noch verstärkt weitergehen. VI.P
Vinschger Sonderausgabe

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