Eintauchen in die Welt der Bücher
Schlanders - Noch bis zum 28. Februar von 10 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr kann man im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders in die Welt der Bücher eintauchen. Das Herzstück der Ausstellung sind rund 1.000 Neuerscheinungen (2023) von Büchern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. „Bücher öffnen uns die Türen zu faszinierenden Welten“, sagte die Kulturhaus-Präsidentin Monika Holzner am 21. Februar bei der Eröffnung der „Bücherwelten 2024“. Sie freute sich, dass es gelungen ist, die Ausstellung „Bücherwelten“, organisiert vom Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“ und dem JuKiBuZ, zum dritten Mal nach Schlanders zu holen. Auch den Mitorganisatoren vor Ort sprach sie einen großen Dank aus: Raimund Rechenmacher (Leiter der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg), Martin Trafoier (Bibliothek Kortsch), Ramona Kuen (Schlanders Marketing) und Monika Wielander (Kulturreferentin). Mit Dankesworten im Namen der Gemeinde wartete Monika Wielander auf. „Bücher können so, so vieles“, sagte sie, „sie können unterhalten, lehren, mitunter langweilen, beruhigen, trösten, aufregen, belehren und vieles mehr.“ Hans-Christoph von Hohenbühel, der Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstituts, und Johannes Andresen, der Direktor der Teßmann-Bibliothek, führten in die Ausstellung, die alle Altersgruppen anspricht, ein. Unter dem Motto „Bildhaft gesagt“ seien für die heurige Ausstellung vor allem Bücher ausgewählt worden, in denen die Bilder und Illustrationen nicht nur als Ergänzung zum Text anzusehen sind, „sondern als integrierender Bestandteil von Büchern und Teil einer harmonischen Einheit.“ Lobende Worte fanden Hans-Christoph von Hohenbühel und Johannes Andresen für das vielfältige Rahmenprogramm. Dem Bildungsausschuss, dem Kulturhaus, Schlanders Marketing, dem Verein Vinschger Bibliotheken, der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, dem AVS, dem Filmclub und dem VKE gebühre dafür großer Dank. Gut besuchte Autorenvorlesungen begleiteten die „Bücherwelten“ ebenso wie ein Vortrag über den Gletscherschwund in Südtirol (Roberto Dinale), ein „musikalischer Krimiabend“, der Film „Jeder schreibt für sich allein“ (Filmclub) und weitere Veranstaltungen, auch für Kinder. Stefan Winkler erzählte über Schottland. Seine Reisebilder sind bis zum 28. Februar zu sehen. Ebenfalls bis dahin können im Foyer des Kulturhauses eine Fotoausstellung zum Gletscherrückgang in Südtirol sowie eine Auswahl von Bild-Arbeiten besichtigt werden, die Schüler/innen des Real- und Sprachengymnasiums zu Büchern bzw. literarischen Zitaten geschaffen haben.
Matinee mit Sepp Mall
Zu den gut besuchten Veranstaltungen gehörte auch eine Matinee mit dem aus Graun gebürtigen Schriftsteller Sepp Mall, der am 25. Februar aus seinem Roman „Ein Hund kam in die Küche“ vorlas. Der im Vorjahr im Leykam Buchverlag erschienene Roman, nominiert für den „Deutschen Buchpreis 2023“, befasst sich mit der Geschichte einer Familie aus Südtirol, die sich 1942 für die Auswanderung ins Deutsche Reich entscheidet. Der 11-jährige Ludi erzählt von den letzten Tagen im Dorf. Sein behinderter Bruder Hanno wird auf ärztliche Anweisung in eine Anstalt bei Hall gebracht, während der Rest der Familie nach Oberösterreich weiterzieht. Hanno sehen sie nie mehr wieder. Der Vater wird in die Wehrmacht eingezogen. Er überlebt den Krieg und die russische Kriegsgefangenschaft. Wie Martin Trafoier einleitend ausgeführt hatte, ist der Roman „Ein Hund kam in die Küche“ auch von den behandelten Themen her ein wertvolles und wichtiges Buch, vor allem in einer Zeit, in der autoritäre Regime Kriege anzetteln und sich rechtsgerichtete Strömungen ausbreiten, auch in Südtirol, wo der liberale Landeshauptmann Arno Kompatscher eine Regierung mit postfaschistischen Parteien gebildet habe.