An mehreren Arbeitstischen konnten die Projektvorschläge mit Anregungen, Ideen und Impulsen bereichert werden.
Im Bild (v.l.): Susanne Waiz, Roland Angerer, Franz Heinisch, Armin Angerer, Verena Wopfner, Volker Klotz und Armin Bernhard.

„Eure Mitarbeit ist das Um und Auf“

Erste Bürgerversammlung für die Umsetzung des PNRR-Projektes

Publiziert in 14 / 2022 - Erschienen am 3. August 2022

Stilfs - Nur wenn die Bürgerinnen und Bürger von Stilfs mitreden, mitdenken und mitmachen, kann die Umsetzung des PNRR-Projektes gelingen. Die vom Kulturministerium in Rom zugesicherten 20 Millionen Euro sind eine Riesenchance für das Dorf, aber auch eine große Herausforderung. Das war der Grundtenor der ersten Bürgerversammlung zum PNRR-Projekt, die am 29. Juli auf Einladung der Projektgruppe und der Gemeindeverwaltung im Haus der Dorfgemeinschaft in Stilfs stattgefunden hat. Viele „Stilzerinnen“ und „Stilzer“ sind gekommen, um sich zu informieren, mitzureden und an Arbeitstischen Impulse und Vorschläge zu unterbreiten.

„Das Dorf wird sich verändern“

Zum Auftakt der Versammlung informierten Vizebürgermeister Armin Angerer und Abteilungsdirektor Volker Klotz (Amt für Kultur) über die intensiven Vorarbeiten und darüber, wie und warum es dazu kam, dass Stilfs neben 20 weiteren Gemeinden Italiens mit dem Projektvorschlag „Stilfs - Resilienz erzählen“ punkten konnte. Die Geldmittel sind ausschließlich für Projekte und Maßnahmen im Gebiet des Dorfes Stilfs bestimmt. „Resilienz bedeutet, gegen Widrigkeiten, wie es zum Beispiel die Erderwärmung, der demografische Wandel oder die Abwanderung sind, gewappnet zu sein“, sagte Armin Bernhard, der zusammen mit Bürgermeister Franz Heinisch, seinem Stellvertreter Armin Angerer, dem Ratsmitglied Roland Angerer, der Architektin Susanne Waiz und Verena Wopfner als Vertreterin der Landwirtschaft in der Kerngruppe mitgearbeitet hat. Nachdem die Entscheidung für Stilfs gefallen war, kamen neben Volker Klotz auch Marisa Giurdanella (Direktorin des Amtes für Kultur), die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre und der Gemeindereferent Samuel Marseiler dazu. Laut Armin Bernhard geht es darum, das Dorf im Jahr 2030 zu denken und es in vielen Bereichen noch lebenswerter zu machen: „Stilfs wird sich verändern“.

Fünf Bereiche

Inhaltlich gesehen umfasst das Projekt Maßnahmen und Teilprojekte in 5 Bereichen. Zu den soziokulturellen Projekten gehört etwa die Nachnutzung des alten Rathauses als Gemeinschaftsstruktur (Bibliothek, Geschäft, Seniorenwohnungen), die Sanierung eines historischen Fachwerkhauses, die Schaffung eines Treffpunktes für Familien sowie Kulturprojekte. Der Bereich Wohnen umfasst u.a. ökologische Gebäudesanierungen sowie die Schaffung von Wohnraum für junge sowie ältere Menschen. Vielfältig sind auch die Projektvorschläge in punkto Mobilität und Infrastrukturen: kleines Mobilitätszentrum mit Buswendeplatz, Sanierung des Feuerwehrhauses, Verlegung der Hochspannungsleitung, Gehsteige. In den Bereich Handwerk fallen die Sanierung von Städeln und die Förderung des Kreativ- und Kunsthandwerks. In Bezug auch den Tourismus wird an ein Streuhotel gedacht: Übernachtungsmöglichkeiten in Privatzimmern, die auf mehrere Gebäude aufgeteilt sind. Umfangreich sind auch die Vorschläge für den Bereich Landwirtschaft: Beregnung, Bienenschutzgebiet, Bewirtschaftung brachliegender Flächen, lokale Produkte, Aufforstungs- und Drainagearbeiten.

Straffe Zeitleiste

In die Hände gespielt hatte der Gemeinde beim Projektansuchen der Umstand, dass sich bereits viele Projekte in verschiedenen Schubladen befanden, jedoch nie umgesetzt werden konnten, weil das Geld fehlte. „Nun ist Geld da und es liegt an uns allen, die Mittel sinnvoll einzusetzen“, wurde bei der Versammlung mehrfach unterstrichen. Armin Angerer erinnerte daran, „dass alle Projekte bis zum 31. Juni 2026 abgeschlossen und abgerechnet sein müssen.“ Der Bürgermeister bedankte sich bei der Bezirksgemeinschaft für die Mithilfe bei der bürokratischen Abwicklung.

Aktives Mitmachen ist gefragt

Die Bürgerversammlung, die Gespräche an Arbeitstischen mit Mitgliedern der Projektgruppe und die abschließende Diskussion bildeten den Startschuss der Projektumsetzung, die erst jetzt richtig beginnt. Gekonnt moderiert hat den Abend Daria Habicher. Die Gemeindevertreter kündigten an, dass es in Zukunft weitere Bürgerversammlungen und Arbeitsgespräche geben werde. „Das gemeinsame Arbeiten aller ist die Grundlage für das Gelingen dieses einmaligen Projektes“, hatte es schon in der Einladung geheißen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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