Zur Debatte rund um die Dragqueen Conchita Wurst und die Toleranz insgesamt meinte Herbert Dorfmann: „Die Zivilgesellschaft ist teils weiter als die Politik“.

„Europa ist näher als viele glauben“

Publiziert in 19 / 2014 - Erschienen am 21. Mai 2014
Die Jugendarbeitslosigkeit gehört zu den größten Herausforderungen Schlanders - Es sei zwar nicht gerade sexy, über die Tätigkeiten des Europäischen Parlaments und der Ausschüsse zu reden, „doch Europa ist näher als viele glauben und das Europäische Parlament regelt viele Bereiche unseres täglichen Lebens“, sagte Herbert Dorfmann am Freitagabend im Haus der Begegnung in Schlanders. Es war der Jugendrat Schlanders mit der Vorsitzenden Magda Tumler an der Spitze, der den EU-Spitzenkandidaten der SVP für die EU-Wahlen am 25. Mai zu einem Informationsabend eingeladen hatte. Einfach und in lockerer Atmosphäre informierte Dorfmann die jungen Menschen über die EU-Politik. Die EU werde oft als extrem bürokratischer Apparat wahrgenommen und viele Bürger sehen nicht, was tatsächlich geschieht. Wahr sei, dass die EU zu wenig transparent sei. Das führt Dorfmann aber vor allem darauf zurück, „dass es keine europäischen Medien gibt.“ Die Grundidee der EU habe sich bis heute nicht geändert: „Alle Staaten, die bereit sind, die bei der Gründung festgelegten Regeln einzuhalten, können Mitglied werden.“ Auch seine Visionen für die Zukunft Europas stellte Dorfmann vor: Weniger Grenzen, mehr Menschlichkeit, mehr Vielfalt in der Einheit. Zu den größten Herausforderungen zählt derzeit die Jugendarbeitslosigkeit. Auf EU-Ebene gebe es zurzeit ca. 20 Millionen junge Menschen ohne Job. Eine junge Frau wollte von Dorfmann wissen, was ein einziger Vertreter in Brüssel auszurichten vermag. Dorfmann dazu: „Im EU-Parlament sitzen 751 Vertreter. Jeder von ihnen ist nur einer.“ Es geht darum, Verbündete zu suchen und zusammen gemeinsame Interessen zu vertreten. In diesem Sinn sei es auch für Südtirol wichtig, auf EU-Ebene mitreden und mitbestimmen zu können. Auch Themen wie Einwanderung, Homo-Ehe oder Radikalisierungstendenzen in einigen Staaten brachten die Jugendlichen aufs Tapet. Neben Dorfmann stellen sich noch weitere drei deutschsprachige Kandidaten/innen der EU-Wahl: Oktavia Brugger (Grüne), Pius Leitner von den Freiheitlichen im Bündnis mit der Lega Nord sowie Johann Gruber für die Liste „Italia dei Valori“. Im Anschluss an den rund zweistündigen Smalltalk besuchte Dorfmann das Jugendzentrum „Freiraum“, wo im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Art Café“ Kunstwerke aus Marmor zu sehen waren und wo Musik gemacht wurde. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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