Sie waren nur wenige, aber beschlussfähig.
So soll die Talstation bereits im April aussehen.

„Facelifting“ für die Seilbahn 

Talstation St. Martin erstrahlt bald im neuen Glanz, CulturForum wird saniert. 

Publiziert in 5 / 2023 - Erschienen am 14. März 2023

LATSCH - Die Grippewelle von Ende Februar hatte auch den Latscher Gemeinderat erfasst. Aber: Die 11 von 18 Anwesenden bei jener Sitzung am Montag, 27. Februar, machten den Rat freilich dennoch beschlussfähig. So stimmten sie auch einstimmig für den wohl größten Brocken an diesem Abend. Das Durchwinken des Punktes „Anpassung an die Brandschutzbestimmungen, Sanierungsarbeiten und Erweiterung Musikprobelokal Latsch – Genehmigung des Projektes über die technische wirtschaftliche Machbarkeit“. Der Latscher Architekt Michael Reichegger stellte das finale Ausführungsprojekt vor. Reichegger, selbst langjähriges und engagiertes Mitglied der Latscher Bürgerkapelle weiß als solches was es zu beachten gilt. Das CulturForum war bei seiner Entstehung in 2 Projekten gebaut worden. Der Altbau, dort wo sich eben auch das Probelokal befindet, ist mittlerweile rund 25 Jahre alt. „Da gibt es natürlich einiges zu tun, in Sachen Fluchtwege, Sicherheitsmaßnahmen und dergleichen“, betonte Reichegger. Hierbei solle es einen Vorbau geben. Damit könne man „durch einen kleinen Eingriff alles unterbekommen.“ 

„Ständig frische Luft ist wichtig“ 

Im Probelokal selbst werde eine Lüftung eingebaut. „Ständig frische Luft ist wichtig“, wusste auch die zuständige Gemeindereferentin Maria Kuppelwieser, ebenfalls selbst engagierte Musikantin. Die Fenster werden lediglich ab und an zum Stoßlüften genutzt. Aufgrund des Vorbaus werde es freilich dunkler, Fenster gebe es kaum mehr. „Das ist auch sinnvoll so in einem Probelokal. Je weniger Fenster, desto besser“, so Kuppelwieser im Hinblick auf Akustik und Co. Bürgermeister Mauro Dalla Barba wies auf die Wichtigkeit des gesamten Projekts hin: „Das Haus funktioniert sehr gut, ist immer gut ausgelastet. Es ist wertvoll für unsere ganze Gemeinde“. Die Kosten für die Arbeiten belaufen sich schlussendlich auf knapp über eine halbe Million Euro. Einen genauen Zeitplan gebe es aber noch nicht. Auch Zusagen über mögliche Finanzierungen fehlen noch. „Wir wollten hier aber auch nicht dem Gemeinderat vorgreifen. Erst schauen, ob es genehmigt wird, dann kann man die Finanzierungsgespräche aufnehmen“, so Dalla Barba – ebenfalls ehemaliger langjähriger Musikant. Nach der einstimmigen Genehmigung des Projekts versicherte er, auch im Hinblick auf einige noch zu verwirklichende Projekte: „Wir wollen dran bleiben“. 

Das tut sich bei der Talstation St. Martin 

Ein längerfristiges Projekt wurde derweil zuletzt vorläufig auf Eis gelegt bzw. soll in stark abgespeckter Version realisiert werden – vorerst. Und zwar jenes in Sachen Neubau Talstation Seilbahn St. Martin. Eine Machbarkeitsstudie war bereits durchgeführt worden. Eine Verwirklichung in Zeiten wie diesen sei kostenmäßig aber problematisch. So entschied man sich für ein „Facelifting“, wie Gemeindereferentin Irmgard Gamper erklärte. „Es entstand die Idee, dass man auch mit wenig Geld viel machen kann“, betonte sie. Architekt Klaus Ausserhofer war für ein Gestaltungskonzept beauftragt worden. Es werde „gemalt und gestaltet“. So soll außen die Fassade ein komplett neues Bild erhalten, auch in der Innengestaltung werde sich einiges tun. Zu guter Letzt erhalte auch die Seilbahn selbst ein neues Design. Was die Fassade betrifft wolle man sich für Brauntöne entscheiden, „was in die Landschaft passt“, wie Gamper erklärte. Das Dach wäre derweil prädestiniert für Fotovoltaik. Eine generelle Zustimmung des Rats zum Projekt, welches um die 75.000 Euro kosten dürfte, war zu vernehmen, ein eigener Tagesordnungspunkt aufgrund der „geringen“ Kosten nicht nötig. Wichtiges Detail am Rande: Von den rund 75.000 Euro müsste die Gemeinde selbst nur rund 10 Prozent berappen. Der Rest werde vom Land übernommen, da man bereits für den Neubau angesucht hatte – und hierfür sogar rund 200.000 Euro zugesprochen bekam. Bereits bis April, bis die Seilbahn wieder fährt, solle das „Facelifting“ realisiert sein., 

Agentur kontrolliert

Einstimmig genehmigt wurde auch die Vereinbarung der Inanspruchnahme der Dienste der Agentur für die Aufsicht über die Einhaltung der Vorschriften betreffend die Sozialbindung für den geförderten Wohnbau. Der Dienst sei für die Gemeinde kostenlos. Ebenfalls ohne Gegenstimme oder Enthaltung durchgewinkt wurde die zwischengemeindliche Zusammenarbeit der Gemeinden Latsch, Schlanders, Kastelbell-Tschars und Martell hinsichtlich der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms für Raum und Landschaft. Zur Erinnerung: Dies solle zusätzlich zum Leitbild „Lebensraum Latsch“ Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde bringen. Man wolle den Prozess bis 2024 abschließen. 

Aufzüge am Bahnhof

Einiges getan hat sich auch trotz knappen Budgets in den vergangenen Monaten, wie bei den Berichten der Gemeindereferenten klar wurde. So wurde die Beleuchtung am Sportplatz Morter fertig gestellt, teile Manuel Platzgummer mit. Eine freudige Nachricht überbrachte er auch in Sachen Bahnhof. Nach einem Lokalaugenschein mit der Südtiroler Transportstrukturen AG STA wurde der Gemeinde zugesichert, neue Aufzüge zu errichten. Die Rampen seien teils zu steil und „nicht zu 100 Prozent behindertengerecht“. Erneuert werden konnten auch die Bolzplätze in Morter und Goldrain, wie Referentin Maria Kuppelwieser mitteilte. Sie lud auch zu einigen Tagen mit den Gästen aus der Partnerstadt Calw ein. Die Freunde aus Baden-Württemberg sind vom 11. bis 14. Mai im Vinschgau zu Besuch. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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