Flüchtlingsstarkstrom

Publiziert in 33 / 2015 - Erschienen am 23. September 2015
Als der Sonnenkönig Ludwig XIV. 1685 die Religionsfreiheit in Frankreich endgültig aufhob und es erneut zu massiven Gräueltaten an den französischen Protestanten kam, flohen etwa 200.000 Menschen in die umliegenden Nachbarländer. Da sich unter den Flüchtlingen auch Unternehmer, Kaufleute und Handwerker befanden, erhofften sich einige Staaten sogar einen Zuwachs an Fachwissen und Handelsbeziehungen. Die Schweizer Industrie zum Beispiel profitierte stark von den mitgebrachten Kenntnissen über tragbare Uhren und deutsche Kleinstaaten, die durch den Dreißigjährigen Krieg entvölkert worden waren, benötigten dringend Nachwuchs. So waren die Flüchtlinge zumindest bei den Obrigkeiten willkommen. (Bei der Bevölkerung sah es allerdings ganz anders aus.) Während es so für Einwanderungsländer ein Vorteil war, erlitt Frankreich langfristige Schäden. Das sollte man bei der heutigen Flüchtlingskrise im Hinblick auf Zukunft und Stabilität der Ursprungsländer bedenken. Zwei deutsche Staatsminister bringen es in der FAZ auf den Punkt: „Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtlinge!“ z
Christian Zelger
Christian Zelger
Vinschger Sonderausgabe

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