gentechnikunfrei

Publiziert in 31 / 2014 - Erschienen am 10. September 2014
Wie sehr immer mehr Menschen empfindlich auf den oft unbedachten Umgang mit der Natur reagieren, zeigt die intensiv geführte Diskussion um den Pestizideinsatz. Ein weiteres heißes Eisen in diesem Bereich, das in Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen wird, ist die Gentechnik. Können wir sicher sein, dass wir keine gentechnisch veränderten Lebensmittel konsumieren, wenn wir dies nicht wollen? Die Frage muss leider eindeutig mit einem Nein beantwortet werden. Ein Beispiel, das dies veranschaulicht, betrifft den Honig. Enthält dieser Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen wie Mais, Soja oder Raps – dies ist bei importiertem Honig praktisch nicht zu vermeiden – muss dies auf dem Etikett nicht mehr angegeben werden. Wie ist das möglich, wenn doch der Europäische Gerichtshof 2011 eindeutig gegen eine solche Praxis entschieden hat? Die Lösung liegt schlicht in der Definition. Pollen sind laut EU-Gesetz seit kurzem nicht mehr als „Zutat“ definiert sondern als „natürlicher Bestandteil“. So wird das Urteil des Gerichtshofs einfach umgangen – und wir haben den klebrigen Salat! z
Christian Zelger
Christian Zelger
Vinschger Sonderausgabe

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