Geräumig, hell und freundlich

Publiziert in 32 / 2013 - Erschienen am 18. September 2013
Kindergartengebäude in Prad saniert und umgebaut Prad - Die Zufriedenheit der Nutzer ist wohl der deutlichste Beweis dafür, dass ein Bauvorhaben gelungen ist. Bei der Sanierung und Adaptierung des Kindergartengebäudes in Prad hat die Gemeinde als Bauherrin diesbezüglich ins Schwarze getroffen, denn sowohl die Kinder als auch das Mitarbeiterteam fühlen sich in den neuen Räumen rundum wohl. „Es wurden schöne, helle und freundliche Räume geschaffen“, freut sich Werner Egger, der dieses Bauvorhaben während seiner Amtszeit als Gemeindereferent für öffentliche Bauten begleitet hat. Egger, BM Hubert Pinggera und die Referentin Tanja Ortler stimmten bei der offiziellen Eröffnung und Segnung am Sonntag darin überein, dass der Kindergarten nun über ein großzügiges und gut durchdachtes Raumangebot verfügt. Neben dem Kindergarten wurden auch das Rathaus, die Forststation und die Wohngemeinschaft St. Antonius ihrer Bestimmung übergeben. Bereits vor rund fünf Jahren fasste die Gemeindeverwaltung die Sanierung und Adaptierung des 1970 erbauten Kindergartengebäudes ins Auge. Im April 2009 genehmigte der Gemeinderat das Raumprogramm für den Umbau und die Sanierung, im Dezember 2009 hieß er das Einreicheprojekt gut. Zusätzlich zu einer energetischen Sanierung sollte das Gebäude auch den Bedürfnissen der Benutzer angepasst werden sowie den gesetzlichen Bestimmungen. Die Gruppenräume im Erdgeschoss und im Obergeschoss waren von der Größe her ebenso unzureichend wie in punkto Zugänglichkeit und Belichtung. Auch die Nebenräume entsprachen nicht mehr den Standards. Eine Unterteilung in Unterrichtseinheiten bestehend aus Garderobe, Nasszelle, Bewegungs- bzw. Ruheraum und Klasse gab es nicht. Außerdem war die Errichtung einer 5. Sektion unumgänglich. Die Vorgabe der Gemeinde an die Projektanten und Bauleiter, Architektin Katja Trauner und Architekt Christian Monsorno, war es, den Bestand des Kindergartens so gut wie möglich zu erhalten und die geplanten Einbauten so sanft und nachhaltig wie möglich zu verwirklichen. „Visuelle Kommunikation“ „Großen Wert legten wir bei der Planung darauf, möglichst helle, freundliche und vor allem auch einsehbare Räume vorzusehen, sodass eine visuelle Kommunikation ermöglicht und das Gemeinschaftsgefühl gefördert wird“, sagte Christian Monsorno dem der Vinschger. Die starre Aufgliederung in Gruppenräume wurde unterbrochen, sodass Betreuungseinheiten mit Garderobebereichen, Klassen, Nasszellen und den dazugehörigen Bewegungsräumen entstehen konnten. Im Erdgeschoss wurden 2 Gruppenräume mit den dazugehörenden Räumlichkeiten vorgesehen. Der Eingangsbereich wurde von einem im Obergeschoss auskragenden Gebäudeteil großzügig überdacht und durch ein innen liegendes Atrium belichtet. Auch der Personalbereich befindet sich in Eingangsnähe. Der bestehende Treppenaufgang wurde erneuert und ein neuer Aufzug eingebaut. Für den Turnraum im Untergeschoss wurde an der Nord-Ostseite eine natürliche Belichtung vorgesehen, sprich eine raumhohe Verglasung. Jede Betreuungseinheit besteht aus einem Gruppenraum mit einer Fläche von ca. 60 Quadratmetern und einem unmittelbar anschließenden Bewegungs- bzw. Ruheraum von ca. 45 Quadratmetern, der über eine mobile Wand zu einem einzigen großen Raum verbunden werden kann. Die Möglichkeit der Zusammenlegung von Gruppenraum mit Bewegungsraum bietet den Vorteil, dass Kinder in Kleingruppen selbständig spielen können und trotzdem im Blickkontakt mit den Betreuerinnen bleiben und von diesen beobachtet werden können. Die Nasszellen und Garderobebereiche sind den Haupträumen zugeordnet. Materialien und Fassade Das Gebäude wurde mit einer horizontalen, unbehandelten Lärchenschalung verkleidet. Dank der Ausführung als Wellenschalung entstand ein lebendiges und abwechslungsreiches Wechselspiel zwischen sich öffnenden und schließenden Bretterlagen. Einige Fenster befinden sich hinter der Holzverschalung und dienen ausschließlich der Lüftung. Die Projektanten legten Wert darauf, den Kindergarten als ein kindgerechtes Gebäude in Erscheinung treten zu lassen. Das Tragsystem blieb erhalten, ebenso die Decke über dem Kellergeschoss und über dem Erdgeschoss. Somit blieb das Untergeschoss zum Großteil unverändert. Das Erdgeschoss wurde baulich umgestaltet. Das Gebäude wurde zudem erweitert. Das neue Obergeschoss wurde in Holzmassivbauweise errichtet. Zusätzlich zu den internen Umbauarbeiten erhält das Gebäude einen einheitlichen Vollwärmeschutz. Die Lärchenschalung vermittelt ein homogenes Erscheinungsbild. Im ersten Obergeschoss sind 3 Gruppenräume samt Nebenräumen untergebracht. Kosten und weitere Zahlen Die Arbeiten wurden im Zeitraum von Juli 2011 bis Juni 2013 ausgeführt. Den Zuschlag für die Sanierung und die Adaptierung des Gebäudes hatte eine Bietergemeinschaft bekommen. Federführendes Unternehmen war die Fa. Zoderer Bau KG. Die gesamten Baukosten beliefen sich auf ca. 2,376 Millionen Euro. Die Einrichtung kostete 605.000 Euro. Fast alle Arbeiten wurden von Firmen aus Prad oder aus anderen Vinschger Gemeinden ausgeführt. Der Landkreis Neu-Ulm, mit dem Prad seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden ist, hat 10.000 Euro bereitgestellt. Der für Patenschaften zuständige Referent Sepp Gritsch erinnerte auch daran, dass der Landkreis Neu-Ulm den Bau des ersten Kindergartens stark unterstützt hatte. Die Grüße aus Neu-Ulm überbrachte der stellvertretende Landrat Roland Bürzle. red
Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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