Erstaunlich viel zu erzählen hatte Edith Bernhard (vorne) rund ums Korn. Im Bild (v.l.) Gemeinderätin Martha Innerhofer, Kindergärtnerin Monika Stecher, Astrid Reinstadler, Grit Wendicke, Robert Bernhard (verdeckt) und Heiko Hauser.

Katharina bringt Kultur und Eintracht

Publiziert in 41 / 2014 - Erschienen am 19. November 2014
Die 6. Katharinawochen enden am 25. November und umfassen den Markt, eine nächtliche Wanderung, Wirtshausmusik, Kirchtagsfest und den Krampusumzug. Schluderns - Die Gemeinde am Saldur-Bach stellt sich bis zum Kirchtag am 25. November unter den Schutz der Nothelferin Katharina von Alexandrien. Seit fünf Jahren gönnt man sich in Schluderns die von Musik, Kunst und Brauchtum geprägten „Katharinawochen“. Die frühere Kulturreferentin Anni Thaler habe sie eingeführt und der Bildungsausschuss unter Reinhold Ziernhöld mit Inhalten gefüllt, teilte Heiko Hauser als neu gewählter Obmann mit. Passend zur Heiligen Katharina als „Fürsprecherin der Feldfrüchte“ nahmen die Kulturtage 2014 ihren Anfang mit der musikalisch umrahmten Eröffnung der Ausstellung „Alles rund ums Korn“. Bürgermeister Erwin Wegmann nannte den Kornanbau „Teil unserer Geschichte“ und Schluderns den Mittelpunkt der ehemaligen „Kornkammer Vinschgau“. Vizebürgermeisterin Astrid Reinstadler führte im Schludernser Gemeindewappen das gebrochene Rad der Märtyrerin und die Kornähren als zwei Hinweise auf den Inhalt der diesjährigen Katharinawochen an. Als Kulturreferentin dankte sie für die Entschlossenheit, mit der man an die Organisation der Kulturtage herangegangen ist, der Jugendreferentin Romina ­Eberhöfer für die Unterstützung und den Getreideexperten Edith und Robert Bernhard aus Burgeis für die Bereitschaft, einen Teil ihrer umfangreichen Sammlung im Kulturhaus auszustellen. Für Gestaltung und Aufmachung zeichnete die Wahlschludernserin aus Berlin, Grit Wendicke, verantwortlich. Sie hatte den gemeinsamen Ursprung von Weizen, Gerste und Roggen optisch als Stammbaum dargestellt, dazu Tische und Stühle mit inhaltsschweren Schlagwörtern und Sätzen dekoriert. Robert Bernhard ging auf die Geschichte des Getreideanbaus von Vorderasien bis Obervinschgau ein und warnte vor der bewusst gesteuerten „Getreidearten-Einfalt“ als Versuch weniger Konzerne, die Kontrolle über Grundnahrungsmittel an sich zu reißen. Seine Frau Edith führte mit eindrucksvollen Detailkenntnissen durch die Evolutionskette des Weizens, vom uralten Einkorn zu Emmer und Dinkel. Sie pries die gesundheitlichen Vorzüge der Gerste und erzählte von der Rückkehr des Roggens als anspruchsloses, krankheitsresistentes Brotgetreide. Ein „ver-kost-barer“ Teil erwartete die Besucher im Foyer mit schmackhaften Kreationen aus Getreide und dazu Kaffee aus Langtauferer Gerste, serviert von Christoph Hohenegger aus Alsack. Als Ehrengäste wurden Sibille Tschenett, Vizebürgermeisterin und Kulturreferentin in Mals, die Direktoren der Schulsprengel Graun und Schluderns, Sonja Saurer, und Herbert Raffeiner, begrüßt. Gefördert werden die Kulturtage vom „Dorfladen“ Schluderns, von Karner Weine, der Raiffeisenkasse Prad-Taufers und der Gemeinde Schluderns. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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