Dem Entwurf des Gefahrenzonenplans stimmte der Grauner Gemeinderat einhellig zu.
Am Beschneiungsprojekt für die Loipen in Langtaufers will Bürgermeister Franz Prieth festhalten.

Kein Servitut

Vereinbarung für Loipen-Nutzung in Langtaufers wird neu aufgesetzt. Einhelliges Ja zum Gefahrenzonenplan.

Publiziert in 13 / 2022 - Erschienen am 19. Juli 2022

Graun - Nach über zweijährigen, intensiven Vorarbeiten wurde der Entwurf des Gefahrenzonenplans der Gemeinde Graun am 11. Juli vom Gemeinderat einstimmig genehmigt. Der über Video zugeschaltete Ingenieur Andreas Heinz (Plan Team GmbH) hatte die Eckdaten des Plans im Vorfeld in geraffter Form vorgestellt. Am stärksten ins Gewicht fallen in der flächenmäßig drittgrößten Gemeinde Südtirols die Lawinengefahren, vor allem in Langtaufers, aber auch in anderen Fraktionen. Weniger kritisch gestaltet sich im Vergleich dazu die Situation bezüglich der Massenbewegungen und Überschwemmungen. Der Gefahrenzonenplan dient in erster Linie als Planungsinstrument und Grundlage für die Bautätigkeit in der Gemeinde. In Zonen, die im Plan als rot ausgewiesen sind, darf künftig in der Regel nicht mehr gebaut werden. Mit Schutzbauten und anderen Sicherheitsmaßnahmen ist es allerdings möglich, eine „rote“ Zone in eine „blaue“ oder gar „gelbe“ herabzustufen. Nach einer Vorstellung des Plan-Entwurfs bei einer Bürgerversammlung und der jetzigen Erstgenehmigung seitens des Gemeinderates wird der Plan an die Dienststellenkonferenz für ein Gesamtgutachten übermittelt. „Dann wird der Plan ein weiteres Mal dem Gemeinderat unterbreitet, bevor er schließlich der Landesregierung zur Genehmigung vorgelegt wird,“ erläuterte Bürgermeister Franz Prieth das weitere Vorgehen. In weiterer Folge werde es darum gehen, für die im Plan aufgelisteten Sicherheitsmaßnahmen eine Prioritätenliste festzulegen, um ab 2023 mit der schrittweisen Umsetzung der Maßnahmen beginnen zu können.

Neue Vereinbarung statt Servitut

Ein bestimmtes Aufatmen ging durch die Reihen der Ratsmitglieder, als der Bürgermeister ankündigte, dass man den Punkt „Langlaufloipe Langtaufers - Deklarierung des öffentlichen Interesses“ von der Tagesordnung streichen könne. De facto hätte es sich um die Eintragung einer Dienstbarkeit (Servitut) gehandelt, um die Nutzung der Loipe für die Veranstaltung „La Venosta“ und weitere Langlaufrennen garantieren zu können. In den vergangenen Jahren war es diesbezüglich zu Kritik und Widerstand seitens von Grundbesitzern gekommen. Umso erfreuter zeigte sich der Bürgermeister, dass es dank des Einsatzes der Gemeindereferentin Manuela Wallnöfer gelungen ist, im Zuge einer Versammlung aller Beteiligten in Langtaufers zu einem Einvernehmen zu kommen. Demnach wird die seinerzeit unterzeichnete Vereinbarung neu aufgesetzt, wobei auch die Anregungen und Wünsche der Grundeigentümer mit einfließen sollen. Von einer Servitut-Eintragung könne man daher absehen. Der Streichung des Punktes stimmten alle anwesenden Ratsmitglieder zu. Valentin Paulmichl sprach der Referentin Manuela Wallnöfer und allen, die am Zustandekommen der einvernehmlichen Lösung beteiligt waren, ein großes Kompliment aus. Was das Beschneiungsprojekt für die Loipen in Langtaufers betrifft, für das ein positives UVP-Gutachten ausgestellt worden ist, so möchte der Bürgermeister am Vorhaben festhalten, zumindest mittelfristig. Einhellig genehmigt hat der Gemeinderat auch den Durchführungsplan für die Wohnbauzone „Larchäcker“ in St. Valentin a.d.H. sowie die Inhalte des technischen Leitfadens für die Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms. Bezüglich bestimmter Bereiche des Programms, wie zum Beispiel Mobilität, wurde eine übergemeindliche Zusammenarbeit zwischen Graun, Mals, Schluderns und Glurns vereinbart. In der Steuerungsgruppe, welche die Erstellung des Programms in allen Phasen begleiten wird, arbeiten die Bürgermeister der 4 genannten Gemeinden mit.

„Stausee wird komplett entleert“

Im Zusammenhang mit dem Aufschüttungsprojekt entlang der Galerien teilte Franz Prieth mit, dass die Zusage für die dafür notwendigen Geldmittel erteilt worden sei. Die Aufschüttung wird im Zuge der Erneuerung des Schleusensystems (Alperia) durchgeführt. 2023 und 2024 wird der Stauseepegel demnach jeweils im Frühjahr für rund zweieinhalb Monate auf 1.472 Höhenmeter gesenkt. „Der See wird praktisch komplett leer sein“, so der Bürgermeister. Die Verlegung der Straße und des Radweges werde im dritten Jahr, also 2025, erfolgen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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