Konstruktiv und offensiv

Publiziert in 38 / 2016 - Erschienen am 26. Oktober 2016
Flüchtlinge, Verkehrsberuhigung und eine Betriebsanalyse beschäftigten den Gemeinderat von Naturns. Naturns - Vielen Verwaltungen scheint die anstehende Haushaltsdebatte eine Belastung mit ungewissem Ausgang zu sein. Unter diesen Vorzeichen wurde die jüngste Ratssitzung in Naturns zu ausgiebigen Diskussionen genützt. Seine allgemeinen Informationen eröffnete Bürgermeister Andreas Heidegger mit dem Punkt „Aufnahme von Flüchtlingen“. Er wies auf das ­Fehlen gemeindeeigener Strukturen hin und gab vor, auf Private angewiesen zu sein. Man sei schon mit den Nachbargemeinden Plaus und Partschins im Gespräch. Er rückte verschiedene Angaben in einer Aussendung der Süd-Tiroler Freiheit zurecht. „Es handelt sich um 25 bis 30 Personen“, erklärte Heidegger. „Als drittgrößte Gemeinde des Burggrafenamtes können wir natürlich nicht zurückstehen. Die letzte Entscheidung hat aber das Land“, betonte Heidegger. Es kam zu mehr oder weniger wortreichen Ergänzungen durch mehrere Räte und Referenten. Alle munterten sich gegenseitig auf. Für Hans Pöll wäre es ein Armutszeugnis, wenn die 6.000-Einwohner-Gemeinde Naturns bei den Nachbarn um Hilfe bitten müsste. Referent Michael Ganthaler hielt es für wichtig, ­offensiv mit dem Thema umzugehen, dies der Bevölkerung zu vermitteln und auf eine Bürgerversammlung zu verzichten, so lange man nichts Konkretes vorweisen könne. ­Natascha Santer, Süd-Tiroler Freiheit, meinte: „Ich finde es positiv, dass man darüber redet und die Bevölkerung einbindet.“ Der Bürgermeister sprach von einer konstruktiven Diskussion. Das Projekt „Umgestaltung der Landesstraße 111Bis im Bereich Kompatsch zur Verkehrsberuhigung mit Errichtung eines seitlichen Gehsteiges“ wurde von Vizebürgermeister Helmut Müller vorgestellt. „Die Straße ist viel zu breit und es wird zu schnell gefahren“, meinte er. Als Maßnahme nannte er den Bau eines Gehsteiges ab der Rebanlage mit begleitendem Grün- und Baumstreifen auch unter dem Rückbau der Straße und die Errichtung zweier Mittelinseln mit Zebrastreifen. Der Baubeginn sei für Februar 2017 vorgesehen. Ein anderes Problemfeld stellte Sport­referentin Astrid Pichler mit den Ergebnissen einer Betriebsanalyse der „Naturns Kultur und Freizeit GmbH“ vor. Der Tourismusberater Edinger hatte die Auslastungen des Erlebnisbades, des Bürger- und Rathauses, des Prokulus-Museums und des Tenniscamps unter die Lupe genommen und befunden, dass sich die Gemeinde der Verantwortung gegenüber ihren wichtigen Infrastruktureinrichtungen nicht immer bewusst sei. Zur Verbesserung wurden 14 Maßnahmen empfohlen, die von einer Preisanpassung, einer transparenteren Preiskalkulation, einer Erneuerung der technischen Anlagen, einer offensiveren Vermarktung und von mehr Zusammenarbeit bis zur Erneuerung der Führungsstruktur reichen. Günther Schöpf
Günther Schöpf
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