Fachlehrer Elias Wallnöfer beobachtete Elia Vidal aus Prad, der an einem „Flächenobjekt“ zum Einstieg ins Matura-Jahr arbeitete.
Lucie Glandorf aus Niedersachsen ist gelernte Holzbildhauerin und in Laas dabei, sich als Steinbildhauerin zu spezialisieren.
Rebecca Wolf, Nordtirol, besucht die Meisterklasse Steinbildhauerei und modellierte ein Ornamentrelief.
Einmal mehr eine Attraktion beim Tag der offenen Tür war der Robotertisch.
Fachlehrer Michael Tröger (rechts) betreute die Simulation eines Fräsvorganges, den Schüler auf dem Laptop nachvollzogen.
Jugendliche konnten hier probieren, einen Bagger zu bedienen. Die Software ermöglicht eine GPS basierte 3D Baggersimulierung.

Kreative Wege ins Berufsleben

Erlebbar im Berufsbildungszentrum Schlanders und an der Berufsfachschule für Steinbearbeitung.

Publiziert in 2 / 2024 - Erschienen am 30. Januar 2024

Laas - Es war ein Samstag, der zum Tag der offenen Tür erklärt worden war. Aus der Berufsfachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ drang kein Laut. Verwunderlich war das nicht, der 20. Jänner 2024 hatte erst begonnen und fühlte sich um 9 Uhr noch arktiskalt an. War man dann eingelassen, fällt fast zwangsläufig der Blick auf die Ausstellung im Stock darunter. Harte Köpfe aus Marmor waren da zu sehen, Gliedmaßen, Werkstücke aus Marmor. Der Empfang war herzlich. Die für Gestaltung und Freihandzeichnen zuständige Lehrerin Evelyn Kuppelwieser versuchte dem unterfertigten Eindringling die Grundlagen einer Ausbildung in der Berufsschule für Steinbearbeitung zu erklären. Sie legte Prospekte vor und sprach von handwerklicher Grundausbildung zum Steinmetz und von der Spezialisierung zur Steinbildhauerei. Das Besondere, das Berufsschulen von Oberschulen unterscheidet, sind die Möglichkeiten, mehrmals einen Abschluss zu machen oder ähnliche Ausbildungen anerkannt zu bekommen.
Höhepunkt des Besuches in der Fachschule für Steinbearbeitung war die Führung durch eine der beiden großen Werkstätten und durch den Modellierraum. Da war Bewegung, neuenglisch „Äktschn“. Da wurde gebohrt, gefräst, geklopft, gespitzt, gehämmert oder eben auch punktiert und modelliert. Durch die Werkstatt verteilt ragten Röhren skulpturartig aus dem Boden. „Das sind Absaugröhren, niemand muss hier Staubmasken tragen“, erklärte die Begleiterin.

Attraktionen Roboter und digitales Baggern

Im Mutterhaus des Berufsbildungszentrums (BBZ), in Schlanders, ging der Tag der offenen Tür gegen 13 Uhr zu Ende. Müde, aber zufrieden waren Lehrer, Schüler und schulexterne Mitarbeiter dabei, „die Spuren“ des Tages zu beseitigen. Direktorin Virginia Maria Tanzer war positiv überrascht, wie sich „ihr Personal“ samt Schüler ins Zeug gelegt hatte, um Eltern und Mittelschulabgängern wenigstens eine Ahnung zu vermitteln über Möglichkeiten und Angebote im BBZ. Hochbetrieb herrschte aber immer noch am Übungstisch der „Roboterfreaks“. Es war der Publikumsmagnet schlechthin, „der in seinen Dimensionen und seiner elektronischen und digitalen Ausführung den Standards der WRO (dem internationalen Roboterwettbewerb) entsprach“, erklärte Deutschlehrer Erich Josef Lingg. Unterschiedliche aus Legosteinen mit EV 3-Motoren ausgestattete und mit Sensoren und Aktoren versehene, mobile Modell-Roboter faszinierten die Besucher. Diese Miniatur-Roboter seien identisch zu programmieren und zu bedienen wie Roboter in modernen Industriebetrieben, erklärte der Lehrer.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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