„Auch wir als KVW kämpfen für den Erhalt der Geburtenabteilung und der weiteren Dienste im Krankenhaus Schlanders“, sagte Heinrich Fliri.

KVW in Sorge

Publiziert in 40 / 2014 - Erschienen am 12. November 2014
Staat will Patronatsfinanzierung drastisch kürzen. Zivilcourage braucht das Land. Schlanders - Die vom Staat geplante Kürzung der Patronatsfinanzierung bereitet dem KVW große Sorgen. Eindeutig zu hören war das am Samstag bei der gut besuchten KVW-Bezirksversammlung im Gamperheim in Schlanders. Der Bezirksvorsitzende Heinrich Fliri konnte dazu den Landesvorsitzenden Werner Steiner begrüßen, den Geschäftsführer Werner Atz, den geistlichen Assistenten Josef ­Stricker sowie zahlreiche Vertreter der Ortsgruppen, des Bezirksausschusses und weiterer Gremien. „Hält der Staat an den gravierenden Kürzungen fest, steht uns eine Personalreduzierung in den Patronaten ins Haus“, warnte Werner Atz. „Hier wird das Recht der Arbeiter mit Füßen getreten“, kritisierte ­Roland Pircher vom KVW-Patronat Mals. Auch der KVW-Bezirkssekretär Emil ­Unterholzer gab zu bedenken, dass es bei den bisher angebotenen Diensten zu großen Einschränkungen kommen könnte. Um noch vor der Verabschiedung des Stabilitätspaktes Druck zu machen, läuft derzeit eine Unterschriftenaktion. Die Listen liegen in allen Patronaten auf. Zu einschneidenden Veränderungen wird es ab 2015 auch im Bereich der Steuererklärungen kommen. Von den staatlichen Kürzungen sind auch die Patronate der Gewerkschaften betroffen. „Um dieses Damoklesschwert abzuwenden, sind vor allem auch unsere Politiker in Rom gefordert“, sagte Fliris Stellvertrer Josef Bernhart. Stark im Miteinander Werner Steiner referierte zum Thema „Zivilcourage braucht das Land“ und zum KVW-Jahresmotto „Stark im Miteinander – für ein soziales Südtirol“. Besonders in Zeiten wie den jetzigen sollten sich alle Mitglieder voll und ganz hinter den Verband stellen. Herausforderungen gebe es zur Genüge. Um auch wieder neue und jüngere Mitglieder zu gewinnen, „müssen wir uns als KVW nach vorne ausrichten, wir müssen uns und andere in Bewegung bringen, wir müssen mit der Zeit gehen, offen sein für neue Ideen und Entwicklungen im Auge behalten.“ Derzeit belaufe sich die Mitgliederzahl landesweit auf ca. 37.000. Die Tendenz ist allerdings stark sinkend. Als „Baustellen“ für den KVW nannte Steiner die Verteilungsgerechtigkeit unter Sparzwang, den Umgang mit Krankheit, Behinderung und Armut, die Familienpolitik und das Phänomen der Alterung der Menschen. Josef Stricker hatte eingangs auf die Grundsätze der christlichen Soziallehre verwiesen. „Nach rund 40 ‚goldenen Jahren’ ist jetzt wieder Sparen angesagt.“ Nun gehe es darum, die Grundsätze von Menschenwürde, Gerechtigkeit, Gemeinwohl sowie Solidarität und Subsidiarität „auf die heutige Zeit herunterzubrechen und anzuwenden“. Musikalisch umrahmt hat die Bezirksversammlung, die mit einer Marende endete, das Duo „Helli und Peter.“ Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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