Mehr als Schwank und Possen

Publiziert in 33 / 2014 - Erschienen am 24. September 2014
Vinschger Bühnen wagen sich an Weltliteratur, Geschichten und Geschichte Prad - Die Bezirksversammlung der Vinschger Theatergruppen im Spätsommer ist mehr als ein Rückblick auf die abgelaufene Saison, sie ist eher eine Rückbesinnung mit Standortbestimmung und Ausblick. Außerdem stieg die Bedeutung in den letzten Jahren durch die Koordinierungsfunktion. Seit man erfolgreich versucht hatte, das konzentrierte Angebot im Februar zu entwirren und die Spielsaison schon im Herbst beginnen zu lassen, wurde die Versammlung für die 24 aktiven Bühnen des Tales zur ersten Terminplanung der neuen Saison überhaupt. Bezirksobmann Arnold Pirhofer eröffnete das Treffen im „aquaprad“ mit dem Satz: „Wir hatten ein intensives Jahr, dafür lassen wir es heuer etwas ruhiger angehen.“ Ihm sei vor allem die Vielfalt des Angebotes aufgefallen. Von „Anne Frank“ in Schluderns zum Bezirksspiel „Don Quijote“ in Schlanders, den „Sieben Todsünden“ in Latsch, vom Geschichtsunterricht durch die Tragödie „RotWeißGrün“ in Mals und dem Volksschauspiel „Rita“ von Toni Bernhart in Prad reiche die Palette zu Kriminalkomödien, Schwänken und Sketchen. Den einzigen Schatten, den der Obmann im Theaterbetrieb seines Tales ausmachte, waren kleine Unsicherheiten auf der Bühne durch eher knapp angelegte Probezeiten. „Der einen oder anderen Inszenierung hätte mehr Zeit gut getan“, meinte er und regte an, dass Spielleiter auch eine Person ihres Vertrauens für den „Blick von außen“ heranziehen sollten. Als Weiterbildungen im Oktober kündigte er den Spielleiterstammtisch an, zu dem aber jeder eingeladen sei. Christoph Brück werde in Laas über „Besetzungsrichtlinien“ referieren. In der Bezirksfortbildung mit Gerd Weigel, dem Kölner Referenten des Theaterverbandes, würde es im CulturForum Latsch um „intime Sachen“ gehen. Ehrengast Klaus Runer, Präsident des Südtiroler Theaterverbandes, klärte über die „gesetzlichen Interventionen“ auf höchster Ebene auf und gab bekannt, dass mit Toni Bernhart endlich auch ein „Theatermensch“ im Kulturbeirat sitzen werde. Sowohl er, als auch die künstlerische Koordinatorin im Verband, Dorothea Pernthaler Weis, sahen eine sinnvolle Initiative im Projekt, aus dem Bezirksspiel heraus eine Theatergruppe unter dem Namen „Der Kreis - Vinschgau spielt Theater“ zu gründen. Auf Pernthalers Aufruf, sich auch mit dem Kinder- und Jugendtheater zu beschäftigen, schlug Veronika Fliri vor, den Lehrern eine Grundlagenausbildung auf Bezirksebene zu bieten. Bezirksspielkoordinator Konrad Lechtahler beschloss das Treffen mit dem Hinweis auf die kommende Zusammenarbeit mit dem „Brecht-Spezialisten“ Christoph Brück. Das Casting der Darsteller für den „Kaukasischen Kreidekreis“ sei bereits abgeschlossen. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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