Mit dem Alter wird das Heimweh stärker

Publiziert in 28 / 2014 - Erschienen am 30. Juli 2014
Schlanders - Mehrere hundert Südtiroler, die ihre Heimat zum Teil vor vielen Jahrzehnten verlassen hatten, kamen am vergangenen Samstag nach Schlanders, wo heuer das traditionelle Sommertreffen der „Südtiroler in der Welt“ stattfand. Die KVW Ortsgruppen der Gemeinde ­Schlanders hatten sich zusammen mit der Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt“ viel Mühe gegeben, um den Heimatfernen einen schönen Tag zu bereiten. Empfangen wurden sie mit einem kleinen Imbiss im Kulturhaus. Im Anschluss an Willkommensgrüße seitens des KVW Orts- und Bezirksvorsitzenden Heinrich Fliri sowie des Vorsitzenden der „Südtiroler in der Welt“, Erich Achmüller, zelebrierte Dekan Josef Mair einen Gottesdienst in der Pfarr­kirche. Musikalisch gestaltet wurde die Messe von der Böhmischen der Musikkapelle Kortsch und von Karl H. Vater an der ­Orgel. Im Vorfeld des Mittagessens im Kulturhaus erinnerten die Landesrätin Martha Stocker, der KVW Landesvorsitzende Werner Steiner, weitere KVW-Vertreter und BM Dieter Pinggera u.a. an die Ursachen früherer Auswanderungswellen. Neben der Option wurde auch die schwierige wirtschaftliche Situation von früher genannt. Aber auch die Liebe zog so manche Südtirolerin und so manchen Südtiroler weg von der Heimat. Auf die Frage, ob er Heimweh habe, verriet der 70-jährige Karl Stecher aus St. Valentin a.d.H. dem der Vinschger: „Mit dem Alter wird das Heimweh stärker.“ Er war 1966 nach Stuttgart ausgewandert, wo er als Maler arbeitete und später bis zur Pensionierung als Bankangestellter. Obwohl er eine eigene Familie gründete, zieht es ihn immer wieder in die Heimat zurück, „vor allem, wenn ich keinen Speck mehr habe, hartes Brot oder Kaminwurzen.“ Fast 4 Jahrzehnte im Ausland verbrachte Hannelore Parteli aus Penon. Sie arbeitete 34 Jahre lang im deutschen Generalkonsulat in Recife in Brasilien und lebt seit 2011 mit ihrem Mann Antonio abwechselnd in Kurtatsch bzw. Recife. Am Nachmittag konnten die „Südtiroler in der Welt“ an einer Dorfführung teilnehmen, das Marmorwerk in Schlanders besichtigen und sich die Bilderschau „Schlanders von Gestern ins Heute“ ansehen. Seinen Abschluss fand der nette Tag mit Kaffee und Kuchen sowie mit Unterhaltung: Schuhplattler Kortsch und Musik mit Edi. sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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