Bauern sollen ihrer Arbeit weiter nachgehen dürfen; Foto: VI.P, Frieder Blickle

„Müssen unsere Arbeit schützen“

Publiziert in 8 / 2014 - Erschienen am 5. März 2014
Aspekte zum Obstbau im Obervinschgau (Teil 6 von 6) Obervinschgau - In Südtirol ist der Raum zum Leben und Arbeiten begrenzt, ein gutes Miteinander daher unverzichtbar. Der Bauer muss sich in einem zu­nehmend wachsenden Spannungsfeld bewegen – seinem Recht, seinen Beruf auszuüben und ein wirtschaftliches Auskommen zu finden, und den Erwartungen der Mitbürger. Miteinander ist wichtig Unterschiedliche Anforderungen lassen sich am besten mit Rücksicht und gegenseitigem Respekt unter einen Hut bringen. Die Obstbauern nehmen die Bedenken der Bürger ernst und gehen mit Pflanzenschutzmitteln verantwortungsbewusst und sparsam um. Der Obstbau stellt sich den neuen Herausforderungen, vor allem was die weitere Vermeidung von Abdrift betrifft. Den Willen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung haben die Obstbauern seit jeher gezeigt. Die Vorgaben im Südtiroler Agrios-Programm sind strenger als von der EU und Italien gesetzlich verlangt – sowohl, was Vorbeugung und Kontrollen betrifft, als auch die Gerätetechnik oder die Einbeziehung von Nützlingen und alternativen Schädlingsbekämpfungsmethoden. Viele Maßnahmen laufen außerhalb der Sichtweite der Bürger ab, sie sind deshalb aber nicht weniger anerkennenswert. Zuversichtliche Studie Der Sanitätsbetrieb von Trient hat vor kurzem eine Erhebung über mögliche Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die Gesundheit der Bevölkerung durchgeführt. Dazu wurden die Gesundheitsdaten des Sanitätsbetriebes der Jahre 2000 bis 2009 ausgewertet. Die Studienautoren haben die Zahl der registrierten Krankheitsfälle bezogen auf die Einwohnerzahl im Nonstal in Vergleich zu den entsprechenden Durchschnittswerten der Provinz Trient gesetzt. Das Ergebnis: Es konnte kein erhöhtes Auftreten von Krankheiten im Nonstal festgestellt werden. Und zwar weder in den Gemeinden mit niedriger Obstbaudichte noch in solchen mit hoher Obstbaudichte. Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass „die Ansässigkeit in Obstbaugemeinden nicht mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden ist.“ Wegen der Nähe zu Südtirol hat dieses Ergebnis eine umso höhere Aussagekraft. Freie Anbauwahl ist unverzichtbar Pflanzenschutz wird immer notwendig sein, um Lebensmittel produzieren zu können. Kein Obstanbau kommt ohne Pflanzenschutz aus. Wer bestimmte Pflanzenschutzmittel verbieten will, der will ein Verbot des integrierten Obstanbaus als Ganzes. Für die Landwirtschaft ist die Anbaufreiheit ein unverzichtbares Gut. Jeder Bauer soll seiner Arbeit nachgehen können und anbauen dürfen, was er für richtig hält. Ebenso muss jeder Bauer seine Ernte und damit das Einkommen für die bäuerliche Familie ­schützen können. Diese Anforderung der Bauern ist mit dem Schutz des Nachbarn zweifellos in Einklang zu bringen. Bauernbund Vinschgau
Vinschger Sonderausgabe

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