Im Bild (v.l.): Herbert Raffeiner, Sylvia Kruger Pinggera, die drei Absolventinnen mit der höchsten Punktezahl (100) Katja Stricker aus Martell , Kathrin Renner aus Laas und Luisa Morelli aus Prad, Konrad Bergmeister und Dieter Pinggera.

Nicht nur das Fachwissen zählt

Publiziert in 26 / 2014 - Erschienen am 16. Juli 2014
Festvortrag von Konrad Bergmeister bei der Diplomfeier Schlanders - Es ist bereits Tradition, dass bei der Diplomfeier des Oberschulzentrums ­Schlanders hochkarätige Festredner das Wort ergreifen. Zur heurigen Feier, die am 9. Juli im Kulturhaus in Schlanders stattfand, konnte Schuldirektor Herbert Raffeiner Konrad Bergmeister begrüßen, Professor an der Universität für Bodenkultur Wien, Präsident der Freien Universität Bozen und Vorstand der Brenner-Basistunnel Gesellschaft (BBT SE). „Die prägendsten Jahre eines Lebens sind die Zeit im Elternhaus und in der Schulzeit“, sagte Bergmeister vor den Maturantinnen und Maturanten, deren Eltern und Verwandten sowie vor dem ­Lehrerteam und den Vertretern des Schul- und Elternrates. Eltern und Lehrer seien Vorbilder der heranwachsenden Generation. „Schulnoten sind oft das logische Ergebnis eines im Grunde angepassten Verhaltens konsequenter, damit ‚braver’ Pflichterfülllung“, so der Universitätsprofessor. Die Fähigkeiten eines Menschen entscheiden sich in der beruflichen Anwendung, „und da zählen der Charakter, der Mut, das Vertrauen und nicht nur das Fachwissen.“ Weiters hielt Bergmeister zum Thema „Von der Bildung zum Wissen“ fest, dass sich in einer zunehmend globalisierenden Welt die Berufsanforderungen schneller verändern, weshalb die Kenntnisse von Sprachen, die Allgemeinbildung und erst dann die Fachausbildung entscheidend sind. Allgemeinbildung ist unerlässlich „Allgemeinbildung ist mehr denn je eine Grundfunktion des Bildungswesens und gleichzeitig der wichtigste Faktor zur Anpassung an Wirtschaft und Beschäftigung“, zitierte Bergmeister aus dem EU-Grundsatzdokument bezüglich „Lehren und Lernen“. Damit junge Menschen die Zukunft fasziniere, ganz egal ob im Beruf oder im Studium, brauchen sie laut Bergmeister ein Vertrauen in die Zukunft: „Wissend, dass wir im Übergang von der Medien­demokratie zur Empörungsdemokratie sind, wo permanent Skandale als Faszination veröffentlicht werden, muss Selbstvertrauen und Vertrauen in eine verantwortete Zukunft neu gelebt werden.“ In unserer Zeit der mächtigen Digitalmedien funktionieren Skandale nach dem Muster der linearen Kausalität, „mit mächtigen Journalisten und einem ohnmächtigen Publikum.“ Daher sei auf der Basis eines gesunden Selbstvertrauens und Hausverstandes „ein Gefühl für diese Netzwerk-Kausalität zu entwickeln.“ Studium: ja oder nein? Zur Frage „Studium: ja oder nein?“ schickte Bergmeister voraus, dass die Oberschulen in Südtirol eine ausgezeichnete Vorbildung für ein Weiterstudium oder für einen direkten Berufseinstieg sind. „Wenn Sie eine Chance haben, unmittelbar nach der Matura zu studieren, tun Sie das!“, rief er den Absolventinnen und Absolventen zu, „und bitte verbringen Sie mindestens ein halbes oder ganzes Jahr an einer anderen Universität.“ Ein lebenslanges Lernen in fachlichen und menschlichen Bereichen sei unabdingbar: „Es gibt heute keinen Arbeitsplatz auf Lebenszeit mehr, vielleicht Gott sei Dank! Damit müssen Sie sich ständig auf neue Herausforderungen, fachlicher und sprachlicher Art einstellen, und bereit sein, Neues dazuzulernen.“ Und noch einen Rat gab Bergmeister den jungen Damen und Herren mit auf den Weg: „Bleiben Sie immer demütig und dankbar; was Ihre Eltern und Lehrer für sie getan haben, war großartig.“ Mit einem Dank an die Eltern, den Lehrkörper, den Schulrat mit der scheidenden Präsidentin Sylvia Kruger Pinggera, den Elternrat mit Präsident Norbert Kofler und nicht zuletzt den Maturantinnen und Maturanten wartete auch Herbert Raffeiner auf. Drei Mädchen mit höchster Punktezahl Alle zu den Prüfungen zugelassenen 86 Absolventinnen und Absolventen aus insgesamt 6 Maturaklassen (Realgymnasium, Sprachengymnasium, Fachoberschule für den wirtschaftlichen Bereich, Fachoberschule für den technologischen Bereich) haben die Matura bestanden. Katja Stricker (Realgymnasium) sowie ­Kathrin Renner und Luisa ­Morelli (beide Sprachengymnasium) erreichten die höchste Punktezahl (100), Morelli sogar mit Auszeichnung. Umrahmt wurde die Diplomverleihung mit Musik von Karl Heinz Vater und Schülern. Im Anschluss an eine Einlage von ­Peter Thöni in Vertretung der Absolventinnen und Absolventen gab es einen Umtrunk. Zu den Ehrengästen zählten u.a. Dekan Josef Mair, Regionalassessor Sepp Noggler, der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera und Vizebürgermeisterin Monika Holzner Wunderer. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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