Patenschaft für Schutzgebiete
Publiziert in 17 / 2016 - Erschienen am 4. Mai 2016
Vinschgau - Die Umweltschutzgruppe Vinschgau hat 2015 das Projekt „Schutzgebiete suchen Paten“ ins Leben gerufen. Nach einem Pilotjahr zeigen sich die Patinnen und Paten ausgewählter Schutzgebiete überzeugt, dass eine Schutzgebiets-Patenschaft wichtig und zielführend ist. Der Tenor: „Viele kleine Schutzgebiete fristen ein ziemlich unscheinbares Dasein. Das führt nicht selten dazu, dass sie vernachlässigt sind und dass kaum Informationen zu ihrem Zustand vorliegen.“ 20 Patinnen und Paten aus dem Vinschgau besuchen seit Sommer 2015 regelmäßig Biotope und Naturdenkmäler, deren Patenschaft sie freiwillig übernommen haben. Unter den Schutzgebieten finden sich Auwaldreste im Talboden, Trockenrasen, hochalpine Seen und Moore. Die Patinnen und Paten werfen regelmäßig einen Blick auf ihr „Patenkind“, dokumentieren es mittels Fotos und Kurzberichten und versuchen zu verstehen, ob und wo es Probleme gibt. Solche Probleme können sein: Verschmutzung durch Müll, das Vordringen nicht heimischer Pflanzenarten und andere negative Beeinträchtigungen. Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Natur und Landschaft des Landes Südtirol sowie lokalen Forstbehörden. Am 16. April trafen sich die Vinschger Patinnen und Paten für Schutzgebiete zu einer gemeinsamen Exkursion unter der fachlichen Führung von Thomas Wilhalm. Ziel war es, den Lebensraum „Aue“ in seiner Ökologie, seinen Ausbildungsformen und seiner Abgrenzung gegenüber ähnlichen Lebensräumen zu verstehen. Dazu wurden die Biotope „Prader Sand“, „Tschenglser Au“ und „Schgumser Möser“ besucht. Für den Sommer ist eine Exkursion ins Gebirge geplant, um mehr über den sensiblen Lebensraum „Moor“ zu erfahren. Die Umweltschutzgruppe freut sich über weitere Personen, die an einer solchen Patenschaft interessiert sind (umwelt.vinschgau@gmail.com).
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