Mit Hilfe zweier Testöfen wurde auf dem Lacusplatz in Latsch vorgeführt, was geschieht, wenn man falsch oder richtig heizt.
Im Foyer des Rathauses in Latsch sind derzeit Bilder der Tarscher Grundschüler zum Thema „Holz und Heizen“ ausgestellt.
Im Bild (v.l.): Die Kaminkehrer Manfred Baumgartner, Richard Schupfer und Christian Dorfmann, BM Helmut Fischer, Amtsdirektor Georg Pichler und Gemeindereferentin Andrea Kofler.

Richtiges Heizen

Auftakt einer landesweiten Sensibilisierungskampagne in Latsch.

Publiziert in 36 / 2017 - Erschienen am 24. Oktober 2017

Latsch - Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, hat man kaum Möglichkeiten, den Ausstoß von Schadstoffen zu verringern. „Anders ist es beim Heizen mit Holz, denn man hat vieles in der Hand, um es falsch oder richtig zu machen.“ So brachte Georg Pichler, der Direktor im Landesamt für Luft und Lärm der Landesumweltagentur, den Sinn und Zweck der landesweiten Sensibilisierungskampagne „Heizen mit Holz… aber richtig" auf den Punkt, die am 19. Oktober in Latsch ihren Auftakt nahm. Ins Leben gerufen wurde die auf drei Jahre ausgelegte Kampagne in Zusammenarbeit mit der Berufsvereinigung der Kaminkehrer und 8 Gemeinden, unter denen sich Latsch und Schluderns befinden. Wie der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer in seinen Grußworten unterstrich, sei Heizen mit Holz ökologisch sinnvoll, aber es gehe darum, es richtig zu machen. „Ein Herd ist kein Müllverbrennungsofen“, sagte Fischer. Auch in diesem Bereich gelte das Prinzip der Vorbeugung, sprich die Information der Bevölkerung. Und genau für diesen Zweck wurden auf dem Lacusplatz zwei Testöfen aufgestellt. Die Zuschauer, darunter auch die Klassen 3A und 3C der Mittel­schule Latsch, konnten aus nächster Nähe beobachten, was geschieht, wenn man falsch oder richtig heizt. „Eine gut betriebene Holzheizung erzeugt tausend Mal geringere Emissionen als eine schlecht betriebene", stimmten die Kaminkehrer Richard Schupfer und Manfred ­Baumgartner, Obmann und Vizeobmann der Kaminkehrer im LVH, sowie ihr Berufskollege Christian Dorfmann überein. Auch moderne Holzöfen würden dank der Befeuerung mit Pellets, einer effizienteren Verbrennungstechnik und einer elektronisch gesteuerten Luft- und Brenn­materialzufuhr deutlich geringere Emissionen aufweisen. Entscheidend sind das verwendete Brennmaterial, das richtige Befüllen des Ofens und die richtige Anfeuermethode. Als Brennmaterial eignet sich trockenes, unbehandeltes Stückholz oder Holzbrennstoffe wie Briketts oder Pellets. Das Verbrennen von Papier, Abfall und behandeltem Holz ist hingegen verboten. Bisher wurde zum Anfeuern meist Zeitungspapier verwendet und die Holzscheite wurden darüber aufgeschichtet. Nach neuesten Erkenntnissen kann der Ausstoß an Schadstoffen jedoch stark verringert werden, wenn das Feuer von oben nach unten in Brand gesetzt wird“, so die Experten. Auf diese Weise sei das Feuer wenige Minuten nach dem Start rauchfrei. Dazu werde das Anfeuermodul oben auf das eingeschichtete Holz gelegt. Zudem müsse während der Verbrennung auf ausreichende Luftzufuhr geachtet werden. Auch eine regelmäßige Reinigung und Wartung des Ofens durch einen Fachmann seien unerlässlich. Landesweit gibt es ca. 90.000 Holzheizungen. 80% davon sind kleinere Anlagen wie Kachelöfen, Herde und Kaminöfen. Während größere Anlagen meist über eine automatische Steuerung verfügen, hängt bei den kleinen Anlagen die Güte der Verbrennung vor allem von den Betreibern ab. Es liegt somit an diesen, durch rich­tiges Heizen die Feinstaubbelastung und vor allem die Belastung durch Benzo-a-pyren im ländlichen Raum zu reduzieren. Auskünfte und Tipps zum Thema „Richtig Heizen“ gab es am 19. Oktober auch bei einem Informationsabend im ­CulturForum Latsch. Auch um Aufklärung in den Schulen bemüht sich die Landesumweltagentur. Die Kinder der Grundschule Tarsch hatten sich bereits im Vorfeld mit dem Thema „Holz und Heizen“ befasst. Ihre Malarbeiten dazu können derzeit im Foyer des Rathauses in Latsch besichtigt werden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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