„Sind selbst erschrocken“
Schludernser Gemeinderat spricht sich mehrheitlich für den Bau der Wohnanlage „Finstergasse“ aus.
Schluderns - Laut einer Machbarkeitsstudie, die Architekt Jürgen Wallnöfer vor rund zwei Jahren im Auftrag der Gemeinde Schluderns erstellt hatte, hätte die Errichtung der Wohnanlage „Finstergasse“ mit 4 Wohnungen ca. 1,05 Mio. Euro kosten sollen. Im Ausführungsprojekt, das Architekt Roland Seidl erstellt hat, werden die Kosten mit 1,513 Millionen Euro angegeben. „Wir sind zunächst selbst erschrocken“, schickte Bürgermeister Peter Trafoier bei der Gemeinderatssitzung am 4. Juni voraus. Er erinnerte daran, dass es nicht möglich gewesen ist, für die Errichtung der Wohnanlage eine Wohnbaugenossenschaft zu gründen, denn hierfür hätte es mindestens 4 Mitglieder gebraucht, „Interesse gezeigt haben aber nur 3.“ Nun bestehe die Gefahr, dass diese 3 Bauwerber angesichts des Anstiegs der Kosten abspringen. Man habe daher überlegt, auf das Kellergeschoss zu verzichten und die Ausgaben dadurch um rund 140.000 Euro zu senken. Im Zuge der Diskussion wurde mehrfach angeregt, dass die Gemeinde die Wohnanlage auf jeden Fall bauen sollte und dass es nicht angebracht sei, auf das Kellergeschoss zu verzichten. „Wenn der Rohbau einmal fertig ist und wenn man konkret sieht, welche Wohnungen hier entstehen, dürfte auch das Interesse steigen“, hieß es mehrfach. Es wurde außerdem zu Bedenken gegeben, dass die Gemeinde im Falle eines Verzichts auf das Projekt einen Landesbeitrag in Höhe von rund 250.000 Euro zurückzahlen müsste. Nach längerer Debatte sprachen sich 13 Ratsmitglieder dafür aus, dass die Gemeinde die Wohnbauanlage bauen soll. Pia Trafoier stimmte dagegen, Romina Eberhöfer enthielt sich der Stimme. In Bezug auf das Kellergeschoss und eventuelle weitere neue Kostenberechnungen sollen nun weitere Gespräche mit den Bauwerbern geführt werden.
2,5 Mio. Euro für Altersheim reserviert
Auch die Abschlussrechnung, die einen Verwaltungsüberschuss von über 2 Mio. Euro aufweist, wurde vom Gemeinderat genehmigt. Der Bürgermeister erinnerte daran, das für den Neubau des Altersheims 2,5 Mio. Euro im Haushalt reserviert sind. Der Referent Heiko Hauser informierte über die Bemühungen der Gemeinde im Zusammenhang mit dem Sommerkindergarten. Es sei gelungen, genügend Personal zu finden, darunter auch Freiwillige und Maturanten. Bezüglich einer Verordnung über die „Finanzierung und Organisation eines Kindergartenkindertransportes in der Gemeinde“ verwies Rudolf Stocker darauf, „dass wir bei diesem Thema Jahr für Jahr ein Theater haben.“ Die Kritik richtete sich an die zuständigen Landesstellen. Neben Stocker beanstandeten noch weitere Ratsmitglieder und Referenten, dass der unterschiedlich geregelte Transport von Kindergarten- und Grundschulkindern regelmäßig zu Problemen führe. Die Situation sei teilweise hirnrissig.
Keine Ritterspiele
Mit Bedauern mitteilen musste der Bürgermeister, dass heuer wegen der Covid-19-Pandemie sowohl die Ritterspiele als auch die Beachfete und das Beachvolley-Turnier abgesagt werden mussten.