Südtirols Honig ist spitze!
41 Prozent der eingereichten Honigprodukte wurden bei der 11. Südtiroler Honigbewertung mit der höchsten Punktezahl (120 von 120) ausgezeichnet.
Naturns - Honig ist weit mehr als nur ein wohlschmeckendes Nahrungsmittel. Honig, Propolis oder Gelée Royal nahmen seit je her in unserer traditionellen Volksheilkunde einen breiten Raum ein. Das bestätigte sich auch beim Vortrag von Prof. Mathias Kunth zum Thema „Die Heilwirkung von Honig und Propolis & Co“ am 10. November in Naturns. Der Dozent Prof. Prof. h.c. Mathias Kunth ist Gast- und Ehrenprofessor an der Fudan-Universität Shanghai und beschäftigt sich seit Jahrzehnten in der Forschung und in der Praxis intensiv mit den Imkerei-Produkten in der Medizin. In einer verständlichen Art und Weise brachte er den Zuhörern im vollbesetzten Bürgersaal die Heilwirkung der Bienenprodukte näher. Dabei konzentrierte sich Kunth auf wissenschaftliche Fakten und nicht populistische Behauptungen oder althergebrachten Volksglauben. Seinen Aussagen zufolge sind zwei Teelöffel Honig am Tag die ideale Ration, um dem gesamten Körper prophylaktisch Gutes zu tun. Von A wie Allergien bis Z wie Zivilisationskrankheiten hat der Honig eine vielseitige heilsame bzw. ganzheitliche Wirkung. Immer mehr Wissenschaftler bestätigen nun, dass Honig ein sehr wirksames Abwehr- und Heilmittel gegen alle möglichen Krankheiten ist. Vorsicht ist allerdings bei Diabetes angesagt, schwer Zuckerkranke sollten Honig weitgehend meiden. Des Weiteren beleuchtete Kunth die gesundheitlichen Wirkungen von Propolis, das zunehmend auch in der modernen Medizin angewendet wird. Propolis besitzt ein umfangreiches Spektrum an antibakteriellen, antiviralen und antiparasitären Eigenschaften. Sogar bei Krebserkrankungen bzw. Krebstherapie spielen Honig und Propolis zunehmend eine wichtige Rolle.
Gesund und wertvoll
Beim Gottesdienst am 11. November im Bürgersaal stellte Dekan Rudolf Hilpold in seiner Predigt einen Vergleich an zwischen der christlichen Botschaft und dem Honig, beide sind „gesund“ und bewirken etwas Wertvolles, nämlich für das Seelenheil und für die Gesundheit der Menschen. Die kirchliche Feier wurde von einer Bläsergruppe der Musikkapelle Naturns mitgestaltet. Bundesobmann Engelbert Pohl brachte bei der Begrüßung seine Freude über die Anwesenheit vieler Imker/innen, Honigliebhaber und Ehrengäste zum Ausdruck. Er konnte u.a. den Bürgermeister der Gemeinde Naturns, Andreas Heidegger, willkommen heißen, die Südtiroler Honigkönigin Melanie, die Honigprinzessin Sabine, den Ehrenbundesobmann Hubert Ausserer und das Ehrenmitglied Heinrich Gufler. Rund 100 Imker aus ganz Südtirol haben am Wettbewerb teilgenommen. Die rückläufige Beteiligung sei laut Pohl auf das ertragsarme Honigjahr 2017 zurückzuführen. Auf die Bewertung eingehend betonte Pohl, dass man dadurch die regionalen Erzeugnisse noch mehr in den Fokus rücken wolle, ein gutes bis ausgezeichnetes Bewertungsergebnis sei das beste Aushängeschild für die rund 3.500 Südtiroler Imker. Ihnen allen gebührt große Anerkennung für die qualitativ herausragende Honigproduktion. Wie bereits eingangs erwähnt, erreichten 41 Prozent der bewerteten Honige die höchste Punktezahl, 54 Prozent der Teilnehmer erhielten Gold und 5 Prozent Silber. Bronze wurde erst gar nicht vergeben, die Qualität war einfach besser. Erstmals wurde bei der Bewertung die Etikettierung berücksichtigt. Jeder Imker war aufgefordert worden, ein etikettiertes Glas einzureichen. Die Bewertung wurde von einer international besetzten Jury durchgeführt. Verliehen hat die Diplome Andreas Platzer, Fachberater für Bienenzucht. Bürgermeister Andreas Heidegger sprach dem Bundesvorstand und den Imkern ein großes Kompliment aus für die gelungene Veranstaltung mit einem interessanten Rahmenprogramm. Hervorzuheben sei auch die positive Entwicklung des Imker-Wesens, das in Südtirol eine lange Tradition hat und fester Bestandteil unserer Kultur ist. Grußworte sprachen auch Brigitte Zublasing (IDM Südtirol) und die Honigkönigin Melanie. Dass die Imker auch eine soziale Ader haben, bewiesen sie durch die Spende von Honig an die Einrichtungen „Laas hilft“ und an die „Tafel Naturns“.