Eines der zwei Gipfelkreuze am Hohen Dieb. Vom Ersten sieht man in den Vinschgau, das Zweite gewährt Tiefblicke ins Ultental

Unterm Hohen Dieb

Publiziert in 30 / 2014 - Erschienen am 3. September 2014
Vom Tarscher-Alm-Senner Roland Pirhofer, der Apfelbäume gegen Milchkühe eintauscht Im Winter wurde sie förmlich überrannt, die Tarscher Alm, und das obwohl sie nicht mal geöffnet hatte. Der heurige, verregneten Sommer lieferte da bisher ein anderes Bild. Am einzigen wolkenlosen und halbwegs warmen Sommertag Ende August ist die aussichtsreiche Terrasse ist bis auf den letzten Tisch besetzt, Mountainbiker schieben sich und ihr Gefährt die letzten Meter der schottrigen Almstraße hoch. Nur drei Autos parken auf der Alm, eines davon ist jenes vom Almwirt und Senn, Roland Pirhofer. Der Apfelbauer aus Tarsch verbringt mit seiner Frau Jolanda bereits den neunten Sommer hier. Sie ist es, die sich mit der Übernahme der Tarscher Alm einen langgehegten Traum erfüllt hat. Roland sagt, er sei anfänglich nur schwer für das Almleben zu begeistern gewesen. Mittlerweile hat die Skepsis in Begeisterung umgeschlagen. 23 Milchkühe, zahlreiches Galtvieh und eine Handvoll Pferde sömmern auf den Weideflächen rund um die Alm. Acht Jahre lang veredelte ein Senn die Kuhmilch zu Almkäse und -butter. Den letzten Winter nutzte Roland dann für den Besuch des Sennkurses an der Fürstenburg in Burgeis. Mit jedem Kurstag stieg seine Neugier. Nun verarbeitet er Hunderte Liter Milch selbst. Was unterscheidet die Arbeit eines Apfelbauern von jener eines Älplers? „Eigentlich gibt es wenige Unterschiede, denn Qualität wird hier auf der Alm wie im Tal gefordert und diese erreicht man mit Fleiß, Sauberkeit und Ordnung“, sagt Roland nachdenklich. Für Ordnung in den Obstwiesen sorgt Sohn Heinz, auf der Alm ist es Roland in seiner Käserei und Jolanda im Gastbetrieb. Und der Erfolg,wie auch der rasante Absatz der frischgemachten Butter, gibt ihnen Recht. Zum Abschied verspricht Roland Pirhofer, dass „heuer im Winter sicher ein Gastbetrieb auf der Tarscher Alm geöffnet haben wird“. Da kann der Winter und der Schnee ja kommen. Wanderführerin Andrea Kuntner Info WanderROUTE Ziel: Hoher Dieb (2.730 m) Charakteristik: einfache Wanderung von der Tarscher Alm über die Hohe-Dieb-Scharte Kinder: ab 6 Jahre geeignet Ausgangspunkt: Tarsch (950 m) Anfahrt: von Tarsch zur Talstation des Tarscher-Alm-Sesselliftes Gesamtgehzeit: ca. 4 Std. Höhenmeter im Aufstieg: 820 m Hinweis: Die Alm bleibt wie der Sessellift wetterbedingt bis Mitte/Ende Oktober 2014 geöffnet. Betriebszeiten: täglich von 9 - 12.30 Uhr, 14 - 18 Uhr, Mittwoch und Sonntag, 7 - 12.30 Uhr, 14 - 18 Uhr Einkehrmöglichkeiten: Tarscher Alm, Knoflakeller, Vermoi, Aquaforum
Andrea Kuntner
Andrea Kuntner
Vinschger Sonderausgabe

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