Die Schüler lauschten gespannt den Geschichten über verkannte Pioniere.
Armin Strohmey, geboren 1966 in Augsburg, kam durch Peter Mitterhofer auf die Idee für das Buch.

Verkannte Pioniere

Peter Mitterhofer war einer davon. Davon erzählt das Buch von Armin Strohmeyr.

Publiziert in 34 / 2017 - Erschienen am 10. Oktober 2017

Partschins - Der Ort für die Lesung hätte passender nicht sein können. Umgeben von den Schreibmaschinen des Erfinders Peter Mitterhofer hat der bundesdeutsche Autor Armin Strohmeyr aus seinem Werk „Verkannte Pioniere. Abenteurer. Erfinder. Visionäre“ gelesen. „Sie wurden von ihren Zeitgenossen und der Nachwelt verkannt und verspottet. Ihre Erfindungen wurden gestohlen, sie selbst als Spinner abgetan, ausgebremst oder weggesperrt: Die Pioniere der modernen Naturwissenschaft und Technik waren zwar geniale Denker, aber meist keine talentierten Geschäftsleute“, weiß der Autor. Im Buch geht es um 22 verkannte Pioniere. Im Schreibmaschinenmuseum in Partschins las Strohmeyr am vergangenen Freitagvormittag für Schulklassen und am Abend für die Öffentlichkeit.

Peter Mitterhofer als Auslöser

Gespannt lauschten die Besucher den Geschichten. Es waren spannende Geschichten; tragisch, haarsträubend und manchmal auch komisch. Und mittendrin: Peter Mitterhofer. Der Erfinder der Schreibmaschine ist einer der Protagonisten des Buches. „Man muss sogar sagen, dass ich nur wegen diesem interessanten Mann überhaupt auf die Idee gekommen bin, das Buch zu schreiben“, so Strohmeyr. Jener kluge Kopf, der 1822 in Partschins geboren wurde und 1893 ebenda verstarb, war der Auslöser dieses Buches. „Es war vor zehn Jahren, als ich im Urlaub in Partschins war. Dort stieß ich auf euren Peter Mitterhofer. Und ich kannte ihn damals noch nicht. Ich beschäftigte mich intensiver mit ihm. Er, der eigentliche Erfinder der Schreibmaschine, starb arm und einsam, während andere ein Vermögen damit machten. Ich dachte mir, solche verkannten Genies gibt es mehrere, man muss die Geschichten erzählen“, so der Autor.

Von DNA und Flugzeugen

So erzählte Strohmeyr bei der Lesung in Partschins den Schülern von Rosalind Franklin, die in den 1950er Jahren die DNA-Struktur entdeckte, aber als „nicht ernst zu nehmende Person angesehen wurde“. Stattdessen erhielten ihre Kollegen später dafür den Nobelpreis. Oder von Gustav Weißkopf. Er hatte bereits 1901 den ersten Motorflug durchgeführt. Zwei Jahre vor den Gebrüdern Wright. „Eine Tatsache, die erst in den neuen Schulbüchern Einzug fand. Auch ich bin damals im Glauben aufgewachsen, dass die Brüder Wright die ersten waren“, so Strohmeyr.
Um die Geschichten der verkannten Genies aufs Papier zu bringen, recherchierte Strohmeyr intensiv. 2013 veröffentlichte er schließlich das Buch „Verkannte Pioniere“. 2014 wurde das Werk vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und der Buchkultur Verlagsgesellschaft Wien in der Rubrik „Naturwissenschaft/Technik“ beim Wettbewerb „Wissenschaftsbuch des Jahres 2014“ nominiert.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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