Mit der vorbildlichen Renovierung des Bachguthofes hat das gesamte Ensemble in der Mühlgasse in Schlanders eine Aufwertung erfahren.

Vorbildliche Renovierung

Publiziert in 21 / 2014 - Erschienen am 5. Juni 2014
Schlanders - Man hört Schafe ­blöken, sieht Kinder, die um die Ecken huschen, und riecht Blumen im Vorgarten. Viele sind es nicht mehr, aber es gibt sie noch: Bauernhöfe mitten in Ortszentren. Ein Beispiel dafür ist der Bachguthof in der Mühlgasse in Schlanders. Das stattliche, 1842 von der damaligen Familie Tscholl erbaute Gebäude, wurde nun von der Familie ­Michael und Ingeborg Rettenbacher vorbildhaft renoviert. Bis herauf in die 1950er Jahre war der Bachguthof ein Gerbereibetrieb. Später wurde er zu einem Obstbau-, Wein- und Viehwirtschaftsbetrieb. Auch Urlaub auf dem Bauernhof wird nunmehr angeboten. Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten lud die Familie Rettenbacher am 31. Mai zu einer kleinen Feier ein. Sowohl Bürgermeister Dieter Pinggera als auch VI.P- und GEOS-Obmann Karl Dietl sowie Heidrun Tscholl sprachen von einer gelungenen und vorbildhaften Sanierung. Heidrun Tscholl ist eine Enkelin von Josef Tscholl, zu dessen Ehren eine Gedenktafel aus Marmor enthüllt wurde. Josef Tscholl, 1876 auf dem Bachguthof geboren und vor 60 Jahren in Zams gestorben, war von Beruf staatlicher Finanzbeamter, hatte aber eine besondere Vorliebe für die Malerei sowie für die Pflege und Erforschung der Heimat. Der als „Sonnenmaler“ bekannt gewordene Künstler erlebte und überlebte zwei Weltkriege, erfuhr was Not ist, musste fliehen und fand in Landeck seine zweite Heimat. In einem Schreiben an den Bürgermeister, die Familie Rettenbacher, die Verwandten von Josef Tscholl und die Dorfgemeinschaft von Schlanders hatten Helga von Aufschnaiter und Mathias Frei im Namen des Südtiroler Künstlerbundes ihre Freude über die Anbringung der Gedenktafel zum Ausdruck gebracht. Josef Tscholl nehme in der Kunstgeschichte Gesamttirols einen herausragenden Rang ein. Dank der Renovierung des Hauses und der Anbringung der Gedenktafel habe sowohl der Hof selbst, der unter Ensembleschutz steht, als auch das gesamte Ensemble in der Mühlgasse eine Aufwertung erfahren, sagte Dieter Pinggera. Die Gemeinde ihrerseits hat die Patergasse erneuert und weitere Verbesserungen durchgeführt. Michael Rettenbacher dankte seiner Familie, den Verwandten von Josef Tscholl, der Architektin Kordula Hell, der Steinmetzin und Steinbildhauerin Manuela Kaserer, welche die Gedenktafel geschaffen hat, den Handwerkern und allen weiteren Beteiligten. Gesegnet hat den Hof und die Gedenktafel Pater Maximilian Frank, der Nachbar vom Kapuzinerkloster. sepp
Josef Laner
Josef Laner
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