Alexander Plattner bei seinem Vortrag in der Kastelbeller Bibliothek.
Der Bibliothekarin Deborah Wallnöfer und allen Leserinnen und Lesern hat Alexander Plattner als Widmung einen Aufruf ins Buch geschrieben: „Seid und bleibt wundrig!“

Wer wird da nicht wundrig

Publiziert in 22 / 2023 - Erschienen am 5. Dezember 2023

Kastelbell - „Wundriges Südtirol“ nennt sich das 2022 erschienene Druckwerk des Bozners Alexander Plattner. Der Titel allein macht „wundrig“. Man wird neugierig – im Dialekt wundrig – auf das, was sich zwischen den Buchdeckeln abspielt. Nicht nur der eigenartige Titel, sondern auch das gesamte Äußere des „Entdecker-, Abenteuer- und Wanderguide“ –  der Autor vermeidet den Begriff „Wanderführer“ - macht „wundrig“. Plattner widmet sein Werk all denen, „die das Besondere suchen“. Nicht das spektakulärste Foto oder die herausragende körperliche Leistung seien das Ziel, sondern das Erlebnis. Er behauptet in Englisch, ausgetretene Pfade (off the beaten path) zu verlassen und preist seine „66 abwechslungsreichen Touren“ als verborgene Naturerlebnisse, Hotspots (heiße Punkte) ohne Besuchermassen mit detaillierten Angaben zu Gehzeit und Höhenunterschied und mit liebevoll illustrierten Karten an. „Über den Gemeindechronisten Karl Heinz Röggla bin ich auf den Autor Alexander Plattner gestoßen, der übrigens jetzt in Kaltern lebt“ erzählte Deborah Wallnöfer, Leiterin der Bibliothek Kastelbell. Sie wollte die vielen Mitglieder der Alpenvereinssektion Untervinschgau auf das „wundrige Südtirol“ aufmerksam machen. Für jene, die „wundrig auf den Vinschgau sind, hat der Autor 10 Vorschläge ausgewählt. Er lässt den Vinschgau an den Drachenzähnen auf Plamort beginnen, besteigt den Vorderen Schmied (3.122m), begeht den Gletscherlehrpfad in Langtaufers fort, zieht an den Burgen Rotund & Reichenberg vorbei und überschreitet die Schweizer Grenze zum Wasserfall Cascada da Pisch. Der Vinschgau wird durchquert; man erreicht den Berg- und Leitenwaal über Schluderns, berührt die „farbenfrohen“ Saldurseen“, wo man sich wie „zwischen Tibet und Mars“ fühlt und kommt zu „Südtirols interessantesten Wasserfällen“ bei den Heiligen Drei Brunnen in Trafoi. Mit einer Rundwanderung „angesichts der Riesen“ (Ortler und Königsspitze) und einer „am Fuße der Riesen“ lässt Plattner das „wundrige Vinschgau“ im Talschluss von Martell enden.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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