„Wir geben nicht auf“
Publiziert in 36 / 2013 - Erschienen am 16. Oktober 2013
Schlanders - Der Marmor aus dem Göflaner Wantlbruch darf vorerst weiterhin nicht über die Straße abtransportiert werden. Nach dem Verwaltungsgericht in Bozen hat nun auch der Staatsrat in Rom die vom Schlanderser Gemeinderat beschlossene Umklassifizierung von Forst- in Gemeindestraße annulliert. Es war das Land, das gegen den entsprechenden Ratsbeschluss rekurriert hatte. Wer glaubt, dass der Göflaner Marmor in Zukunft nun definitiv nur mehr über die Transportanlagen in Laas und dann per LKW zur Verarbeitung wieder zurück zum Betrieb der „Göflaner Marmor GmbH“ nach Schlanders befördert wird, könnte sich aber irren, „denn wir geben ganz sicher nicht auf“, sagte der Schlanderser BM Dieter Pinggera am Freitag dem der Vinschger. Einen Anlass zur Hoffnung ortet er unter anderem in der Urteilsbegründung: „Die Klassifizierung als Gemeindestraße wurde deshalb annulliert, weil die Gemeinde ‚nur’ zu 99% im Eigentm der Straße ist.“ Das fehlende Bruchstück gehört Johann Gurschler. Ein erstes Enteignungsdekret seitens der Gemeinde sei annulliert wurden, „aber es gibt mehrere Möglichkeiten, die Enteignung durchzuführen“, so Pinggera. Er erinnert unter anderem auch daran, dass der Gemeinderat den Marmorbruch Göflan im April 2013 als wesentliche Einrichtung für die Gemeinde erklärt hat, und zwar einstimmig. Parallel zu diesen rechtlichen Bemühungen ist man auch mit der Landesregierung ständig in Kontakt. Pinggera: „Wir sind überzeugt, dass es über das Regime der Forstgesetzgebung möglich sein muss, den Marmor über die Straße abzutransportieren.“ Auch mit der neuen Landesregierung werde man sofort Kontakt aufnehmen. Dass es sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoller ist, den Göflaner Marmor über die Straße abzutransportieren, müsste eigentlich schon der Hausverstand vorgeben. Es könne doch nicht sein, dass der Gesamterlös eines normalen Marmorabbau-Jahres, sprich ca. 500.000 Euro, gänzlich dafür ausgegeben wird, um den Transport über Laas zu finanzieren. Im Göflaner Bruch wird übrigens nur saisonal gearbeitet. Heuer wird bis Ende Oktober abgebaut. Danach ist Winterpause. Allerdings nur im Bruch, denn an Verhandlungstischen und in Büros von Rechtsanwälten wird weitergearbeitet.
Sepp
Josef Laner