Dieses dionysische Bild („From the cradle to the grave“, Von der Wiege bis ins Grab) gehört zu jenen, die mit besonderen Lichteffekten - ausgelöst durch Erschütterungen - „dynamisiert“ werden.
Cornelia Lochmann
Gerold Tappeiner
Andreas Hapkemayer
„Mein Weg in den Wolken“, 2023 (Öl, Tusche, Harz auf Leinwand)
„Weibernacht“, 2024 (Öl, Tusche, Harz auf Leinwand)
Sie sorgten für Musik (v.l): Kurt Raffeiner, Alexander Raffeiner und Gerhard Kofler.

„Dynamisierte“ Bilder

Cornelia Lochmann stellt auf Schloss Kastelbell aus.Seit 25 Jahren Kunst und Kultur.

Publiziert in 9 / 2024 - Erschienen am 7. Mai 2024

Kastelbell - Die heurige Frühjahrsausstellung auf Schloss Kastelbell markiert einen kleinen Meilenstein in der Reihe der bisherigen Ausstellungen in den Räumen des Schlosses. Die Ausstellung mit dem Titel „From the cradle to the grave“ (Von der Wiege bis ins Grab) von Cornelia Lochmann, eröffnet am 27. April, ist nämlich die 50. in der langen Reihe von Ausstellungen, die seit 25 Jahren auf Schloss Kastelbell organisiert wurden. Mit Genugtuung erinnerte Gerold Tappeiner, der Obmann des Kuratoriums Schloss Kastelbell, in seinen Grußworten daran, dass es gelungen ist, seit der Gründung des Kuratoriums am 20. März 1999 bis heute Künstlerinnen und Künstler aus Südtirol und den Nachbarregionen zu den Frühjahrs- und Herbstausstellungen einzuladen. Darüber hinaus gab es zahlreiche Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen.

Fester Platz in der Kunst- und Kulturszene

Dem Auftrag, das Baudenkmal, das in den Jahrzehnten vor der Gründung des Kuratoriums umfassend restauriert worden war, mit kulturellen und sozialen Veranstaltungen einer sinnvollen, öffentlichen Nutzung zuzuführen, sei man gerecht geworden. Schloss Kastelbell habe sich laut Gerold Tappeiner in den vergangenen 25 Jahren einen festen Platz in der Kunst- und Kulturszene in Südtirol erarbeitet und vor allem als Ausstellungsort eine Bekanntheit erzielt, die weit über die Landesgrenzen hinausreicht. „Wir vom Kuratorium können und werden diesen Weg weitergehen“, so der Obmann.

Werke aus 15 Schaffensjahren

In den Räumen des Schlosses sind zurzeit Werke aus rund 15 Schaffensjahren der 1985 in Bozen geborenen und derzeit in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin Cornelia Lochmann zu sehen. „Das ist eine große Ausstellung der jungen Künstlerin“, sagte der Kunsthistoriker Andreas Hapkemeyer. Die von der Galeristin Valentina Kostner aus St. Ulrich kuratierte Ausstellung sei viel mehr als nur eine chronologisch geordnete Sammlung von Werken Lochmanns: „Wir überschauen hier verschiedene Typologien von Malereien.“ Die „figurativen Bilder mit starken abstrakten Elementen“ fordern das betrachtende Publikum zum genauen Hinschauen und Entdecken auf. Die Künstlerin mache ein Angebot ohne Erklärung, „wer offen ist, kann den Bildern etwas entnehmen.“ Cornelia Lochmann, die an der „Accademia di Belle Arti di Brera“ in Mailand und anschließend an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studierte, lege Wert darauf, „dass sie als Frau malt und sie stellt auch oft Frauen dar.“

Lichteffekte bringen Bewegung in die Bilder

Im letzten Ausstellungsraum stößt man auf Bilder, die sich laufend ändern, vor allem in der Farbgebung: Leichte Erschütterungen des Holzbodens – man braucht nur etwas aufzuspringen – lösen Licht- und Leuchteffekte aus, welche die Werke sozusagen in Bewegung bringen. „Die Bilder werden dynamisiert“, sagte Hapkemayer. Er sprach von einem „spannenden Versuch“. Cornelia Lochmann kündigte an, in Zukunft vermehrt mit Installationen arbeiten zu wollen: „Malerei ist eine einsame Arbeit.“ Sie möchte eine Kunst, die lebendiger wird. Ihre Werke können noch bis einschließlich 23. Juni 2024 auf Schloss Kastelbell besichtigt werden, und zwar von Dienstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr (montags ist Ruhetag, außer an Feiertagen). Einen besonderen Dank zollte Gerald Tappeiner der Landesabteilung Deutsche Kultur, der Gemeinde Kastelbell-Tschars und der Raiffeisenkasse Untervinschgau für die finanzielle Unterstützung der Ausstellung, sowie allen, die zum Gelingen der Eröffnung beigetragen haben. Sepp

Josef Laner
Josef Laner

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