Cäzilien-Sonntag 2022: Obfrau Anna Pedross und Kapellmeister Wolfgang Schrötter überreichten das Verbandsehrenzeichen in Gold mit Diplom.
„Hochzeitszaun“ für Arnold und Waltraud Pirhofer: mit (2. v. rechts) Heinrich Schuler, Christian Platzgummer, Roland Eder und dem Dirigenten Andreas Nagl.
Zum 40. Musikantenjahr schenkte die Kapelle Heinrich ein Foto-Buch.
An das Tragen der Tracht war Heinrich spätestens seit der Erstkommunion gewohnt.

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Heinrich Schuler erhielt das Verbandsehrenzeichen in Gold für 50 Jahre Mitglied der Bürgerkapelle Latsch.

Publiziert in 1 / 2023 - Erschienen am 17. Januar 2023

Latsch - Man schrieb das Jahr 1972, als der 14-jährige Sohn des Hans Schuler und der Hildegard Nagl als Klarinettist in die Bürgerkapelle aufgenommen wurde. Und es war eine hektische Zeit. Das 200-Jahr Jubiläum stand bevor und die Kapelle stand ohne Obmann da. Leo Oberhofer war im September 1971 zurückgetreten und die Suche nach einem neuen Obmann erwies sich als schwierig. Es musste ein bürgermeisterliches Machtwort gesprochen werden, um den Pöltn Franz, Franz Mantinger, ein 3. Mal an die Spitze der Latscher Musikanten zu bitten. Das Machtwort war ein Ersuchen und Bitten von Bürgermeister Sepp Rinner. Mantinger fand eine „angeschlagene Kapelle“ vor. Der langjährige und in Latsch sehr geschätzte Kapellmeister Wilhelm Heidenreich aus Meran war begraben worden. Beim Landesmusikfest hatte man mäßig abgeschnitten. Zu Prozession und Konzert am Latscher Kirchtagssonntag hatte nur die Hälfte der aktiven Musikanten teilgenommen. Es war wohl ein Schlüsselerlebnis für den hochgewachsenen Neuling Heinrich Schuler, wie sich die Kapelle am Riemen riss und sich mit Unterstützung aller Vereine im Dorf zu einem Jubiläumsfest am 28. und 29. Juli 1973 aufraffte, wie es in Latsch nie mehr stattgefunden hat. Für den jungen Heinrich wurde daraus ein bleibendes Erlebnis. Heute, nach 50 Jahren, mit den Verbandsehrenzeichen in Bronze, Silber und seit dem Cäzilia-Sonntag 2022 auch in Gold blickt er inzwischen nicht nur als ältestes, sondern auch als dienstältestes Mitglied der Bürgerkapelle Latsch zufrieden zurück und zeigte sich überzeugt: „Das Jubiläumsfest 1973 war ein Höhepunkt und mein größter Auftritt.“ Für ihn den jungen Musikanten prägend waren neben seiner „musikalischen Reifezeit“ unter Kapellmeister Konrad Verdross aus Schlanders die ersten Kontakte mit der B-Klarinette und mit Notenblättern unter Anleitung von Arnold Pirhofer. Schmunzelnd erzählte er vom „Zäunen“ bei dessen Hochzeit mit Waltraud Nagl im Jahr 1971. In bester, symbolischer Absicht fand unweit vom frühesten Latscher Musikanten, dem Minnesänger „Hans der Sager“, ein „Kirchplatz-Konzert“ statt mit den von Arnold Pirhofer betreuten Jungmusikanten. Dirigiert wurden Roland Eder am Flügelhorn, Christian Platzgummer an der Trompete und Heinrich mit Klarinette vom damals 16-jährigen Andreas Nagl. Am Schluss seines kurzen Rückblicks vergaß Heinrich Schuler nicht, als „entscheidende Förderin und feste Säule“ des langen Musikantendaseins seine Frau Helene zu nennen.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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