Fassade vor der Sanierung mit Schindeldächer und Fensterläden.
Ein schlichtes Erscheinungsbild nach der Sanierung 2022.
Franz Fliri

Pfarrwidum in Naturns mustergültig saniert

Der aus dem Spätmittelalter stammende Pfarrwidum, ehemals Sedlhof genannt, wurde einer Sanierung unterzogen. 

Publiziert in 1 / 2023 - Erschienen am 17. Januar 2023

Naturns - Die bislang letzte Generalsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes gab der damalige Dekan, Georg Peer, im Jahre 1979 in Auftrag. Durch Witterungseinflüsse und Materialverschleiß über die Jahre herauf verlor das Gebäude an Energieeffizienz und die Fassade war in einem sehr desolaten Zustand. Auch die kleinen Ferienwohnungen im Dachgeschoss waren in dem Zustand nicht mehr vermietbar. Um zur Aufwertung des Ortsbildes beizutragen, sahen die Pfarrverwalter es deshalb erneut als ihre Pflicht an, den mitten im Ortszentrum gelegenen Pfarrwidum zu sanieren. Der Leitsatz „Reaktivierung von leerstehenden Wohnungen“ wurde umgesetzt. Einen großen Eingriff erfuhr die Hülle. Der Austausch der Außenabschlüsse mit 2-flügeligem Holzfenster war notwendig. Die Fassade wurde restauriert, in dem der schadhafte Mauerputz abgetragen, sowie ganzflächig mit natürlichem hydraulischem Kalk verputzt und mit Kalkanstrich in gebrochenem Weiß versehen wurde. Gleichzeitig ist es gelungen die Fassade zu beruhigen. Mit der Reduzierung der willkürlich angeordneten Fenster, das Weglassen der Jalousien, gelang es in Kombination mit dem Zinnengiebel ein ästhetisches und harmonisches Erscheinungsbild zu schaffen. Auch die schlichte Stahlkonstruktion als Vordach sowie die Eindeckung der Erker mit Kupferblech tragen dazu bei. Ein weiteres Ziel war die Trennung des Verwaltungsbereiches (Erdgeschoss) und der Pfarrerwohnung (Obergeschoss). Damit gelang es ein der heutigen Zeit angepasstes Ambiente für die Pfarrerwohnung zu schaffen. Auch für die Unterkunft eines eventuellen Aushilfspriesters wurden 2 Räume samt Nasszelle errichtet. Anstelle der 4 kleinen Ferienwohnungen im Dachgeschoss wurden 2 konventionierte Mietwohnungen mit angemessener Wohnfläche errichtet. Mit wesentlichem Aufwand mussten sämtliche Installationen wie Elektro, Sanitär und Bodenheizung ersetzt werden. Die verlegten Holzböden und eingesetzten Innentüren in Asteiche tragen zum Wohlbefinden bei. Zur besseren Belichtung im Dachgeschoss leisten größere Lichtbänder anstelle der kleinen Dachfenster ihren Beitrag. Die Sanierungsarbeiten wurden in 8 Monaten durchgeführt. Dies war nur mit der guten Zusammenarbeit aller Handwerker möglich, dafür gilt denen ein großes Vergelt`s Gott. Wesentlichen Anteil daran hatte auch Dekan Christoph Wiesler, der gar nicht wenige Entbehrungen in Kauf nehmen musste. Projektant Dr. Arch. Erwin Gerstgrasser stand mit Rat und Tat zur Seite. Auch die Kostenseite darf nicht unerwähnt bleiben. Die veranschlagte Kostensumme von ca. 470.000 Euro konnte eingehalten werden. Mit Hilfe von der Marktgemeinde Naturns, der Landesregierung, dem Landesdenkmalamt und der Raiffeisenkasse Untervinschgau konnte ein großer Teil der Kosten abgedeckt werden. Trotzdem bleibt noch ein Restbetrag offen. Dafür allen ein recht herzliches „Vergelt´s Gott“ für die Unterstützung. 

Redaktion

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