Gerold Tappeiner begrüßte im Innenhof
Blumiger Dank an Elisabeth Hölzl, Ulrike Schnitzer und Eva Gratl (v.l.)
Bibliothekarin Alma Egger und die Künstler Karl Grasser, Friedrich Gurschler, Martin Rainer (v.l.)
Karl Grassers Familie mit Tochter Verena, „Mutti“ Maria und Sohn Erhard (v.r.)
Friedrich Gurschlers Alpentiere
Martin Rainers schaukelnde Kinder
Ort des Schaffens: die Werkstatt

Schloss Kastelbell im Ausnahmezustand 

3 Künstler, die Jahreszahl 1923 und 3 Kunstkritikerinnen schafften ein besonderes Kulturereignis. 

Publiziert in 9 / 2023 - Erschienen am 9. Mai 2023

Kastelbell - Der Besucherandrang war enorm. Es waren nicht Wanderer auf dem Weg zur ehemaligen Gerichtsburg der Grafen Hendl, es waren Scharen, die in den Innenhof strömten und der Eröffnung der Frühjahrsausstellung entgegen fieberten. Im Südtiroler Künstlerbund habe man laut über das Jahr 1923 nachgedacht, wurde berichtet, und festgestellt, dass gleich 3 Künstler aus dem Vinschgau heuer ihren 100. Geburtstag feiern könnten. Die Parallelen reichten weiter und vor allem tiefer. Martin Rainer und Friedrich Gurschler erblickten in Unser Frau in Schnals das Licht der Welt. Auf der anderen Seite des Gebirgszuges, in Kortsch, kam Karl Grasser auf die Welt. Die Kunstkritikerinnen Eva Gratl, Ulrike Schnitzer und die Künstlerin Elisabeth Hölzl deckten eine Gemeinsamkeit nach der anderen auf: die Armut der Jugendzeit, die Ausbildung an namhaften Akademien, die Verbundenheit mit dem Heimattal, die tiefe Religiosität, die Verwurzelung in der Tradition, das Schöpfen aus der Wirklichkeit, die Bildhauerei und eine Einstellung zur Kunst als solides Handwerk. In den Begleittexten der drei Fachfrauen stand zu lesen: „Keiner der 3 Künstler hat sich den verschiedenen ‚-ismen‘ der Nachkriegszeit zugewandt. Alle 3 blieben ihrem eigenen Stil treu“. Alle 3 Expertinnen standen zum Konzept, nicht Künstler pro Ausstellungssaal, sondern alle 3 Künstler mit ihren Beiträgen zu einem bestimmten Themenkreis im selben Saal den Besuchern zuzumuten. Als Premiere empfunden wurde der „posthume Werkstattbesuch“ von Elisabeth Hölzl, die die Arbeitsumgebung über großformatige Fotografien und Versatzstücken aus den Ateliers rekonstruiert hatte. Die Begrüßung und den Dank an Leihgeber und Sponsoren durch Gerold Tappeiner, Obmann des Kuratoriums Schloss Kastelbell, umrahmte mit klassischen Klängen ein Quartett der Musikkapelle Kastelbell unter der Leitung von Charlotte Rainer. Die Ausstellung „1923“ in Schloss Kastelbell ist jeweils von Dienstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr zugänglich.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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