Im Bild (von links): Kurt Mollenkopf, Martin Götz und Mario Gunsch

Drei Bergsteiger vom Steinschlag überascht

Publiziert in 16 / 2005 - Erschienen am 25. August 2005
Abenteuerlich war der Weg dreier Bergsteiger aus Deutschland, die ursprünglich vorwiegend zu Fuß von St. Anton am Arlberg bis nach Matsch und Muntetschinig gelangen wollten. Aber es kam ganz anders. Das Wetter spielte nicht ganz mit und noch schlimmer, Mario Gunsch (45 Jahre), Martin Götz (45) und Kurt Mollenkopf (35), wurden vom Steinschlag überrascht. Zum Glück kamen sie mit ein paar Abschürfungen davon. Wie war es dazu gekommen? Mario Gunsch, dessen Vater aus Matsch stammte, erzählt: „Wir sind langjährige Freunde, die oft in die Berge gehen. Im vergangenen Jahr waren wir vier Tage lang unterwegs, da kam uns plötzlich die Idee, eine mehrtägige Tour zu Fuß zu unternehmen“. Diese sollte in den Vinschgau führen, da Martin Götz, der Schwager von Mario Gunsch, diese Gegend so gut wie gar nicht kennt. Am vergangenen 30. Juli fuhren Götz und Mollenkopf von Biberach nahe Ravensburg und Mario Gunsch von der Münchner Gegend mit dem Zug nach St. Anton am Arlberg. Dort war der Treffpunkt. Es war noch ein weiterer Freund der drei dabei, der aber nach dem Aufstieg zur Darmstädter Hütte im Moostal aus gesundheitlichen Gründen die Tour sofort abbrechen und nach Haus zurückkehren musste. Nach der Übernachtung auf der Hütte hätte der Weg nach Ischgl geführt und weiter mit der Bahn nach Samnaun. Von dort wären sie mit einem Taxi nach Nauders gefahren und wieder zu Fuß über die Radurschel-Scharte, um Langtaufers zu erreichen und weiter über die Planeiler Scharte zur Oberettes Hütte und dann nach Muntetschinig. Als die drei nach der Übernachtung auf der Darmstädter Hütte den Aufstieg über die Doppelsee-Scharte zwischen St. Anton und Ischgl versuchten, begegneten sie einer weiteren Gruppe mit fünf Leuten. „Wir befanden uns ca. auf 2800 Metern“, erinnert sich Mario Gunsch. Das Wetter war nicht gut, und es war kalt. Das Geröllfeld, auf dem sie liefen, sei dennoch gut begehbar gewesen. Plötzlich habe Mario Gunsch gemerkt, dass unter dem Geröll blankes Eis war und sich ein paar einzelne Steine loslösten. Einer der anderen Gruppe habe geschrien: „Achtung!“ „Und da ging’s los, Steine kamen von überall her, größere und kleinere, sehr scharfkantig, aber vor allem sehr schnell. Es gelang uns allen acht, uns sofort etwas abseits zu schützen und zu warten, bis alles vorbei war“, sagt Gunsch. Es sei beinahe unbeschreiblich: „Wir sind froh, dass wir überlebt haben“, sagt er tief seufzend. Die anderen zwei nicken betroffen. So hätten sie die Tour geändert, da sich das Wetter einfach nicht besserte und sie bereits genug riskiert hätten. Sie erreichten dann Ischgl, fuhren mit verschiedenen Bahnen bis nach Samnaun und mit dem Taxi nach Nauders. Dann liefen sie zum Grünen See noch auf Österreichischer Seite in Richtung Reschener Alm. Dort trafen sie den Sepp aus Schlinig, einen älteren Herrn, der „total nett war“ und mit einer Gruppe Italiener unterwegs war. Von dort erreichten sie einen Gasthof in Rojen, das leider voll besetzt war. Sie wurden mit dem Auto nach Reschen mitgenommen, wo sie übernachteten. Am Tag darauf fuhren sie mit dem Bus nach Mals. Dort liefen sie hoch zur Spitzigen Lun und erreichten über die Saldur Seen und die Oberettes-Hütte Matsch, wo sie erneut übernachteten. Am 4. August fuhr Gabi Gunsch, die Frau von Martin Götz und die Schwester von Mario Gunsch mit einem Kleinbus von Biberach in den Vinschgau. Das Zelt und vier Hunde, Golden Retriver, hatte sie auch mit dabei, um sich mit den Dreien zu treffen und noch ein paar Tage im Vinschgau zu verbringen.
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

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