Akademisches Jahr 2018/19 offiziell eröffnet

Die alljährliche Eröffnungszeremonie des akademischen Jahres an der Freien Universität Bozen ist in ihrer 21. Auflage mit einem prominenten Festredner über die Bühne gegangen: Erich Clementi, Senior Vice President der IBM Corporation und Chairman von IBM Europe, sprach in der Aula Magna der unibz über die wirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen, die aktuelle und künftige technologische Entwicklungen mit sich bringen.

- Präsidentin Prof.in Ulrike Tappeiner hob bei der Zeremonie am Freitag in ihrer Begrüßungsrede insbesondere die fast 1100 Freshers des neuen akademischen Jahres hervor, die aus knapp 40 verschiedenen Ländern kommen. „Wir haben etwas ganz Besonderes gemeinsam: Auch ich absolviere mein erstes Jahr als Präsidentin, wir sind also gewissermaßen Kommilitonen”, adressierte Ulrike Tappeiner die Neueinsteiger an der unibz. „Wie Ihr habe ich eine vertraute Umgebung hinter mir gelassen, um neue Herausforderungen und Chancen zu suchen. Wir Ihr bin ich hier mit dem Wunsch angekommen, einen wertvollen Beitrag für unsere akademische Gemeinschaft einzubringen.”

Rektor Prof. Paolo Lugli, der das neue akademische Jahr offiziell eröffnete, zeigt sich mit der Entwicklung der Freien Universität Bozen zufrieden und dankte allen Professorinnen und Professoren sowie der restlichen Universitätsgemeinschaft für ihre Leistungen. Diesen seien nicht zuletzt die Erfolge der Universität bei diversen nationalen wie internationalen Rankings wie dem renommierten Times Higher Education Ranking zu verdanken. Rektor Lugli rief aber auch dazu auf, weiterhin das Beste zu geben – umso mehr, als das neue akademische Jahre gleich mehrere große Herausforderungen bereithält. Dazu zählt die periodische Akkreditierung durch die ANVUR, ein wichtiger Befund über die Güte des Qualitätsmanagements der Universität. “In diesem Jahr werden wir - hoffentlich - durch die Eingliederung des Konservatoriums Claudio Monteverdi auch die Schaffung der ersten Fakultät für Musik in ganz Italien abschließen können und die ersten Schritte in Richtung der neuen Fakultät für Ingenieurwesen setzen”, kündigte der Rektor der Freien Universität Bozen an. Als weitere wichtige Aufgabe nannte er den Beitrag der Universität zur Weiterentwicklung des NOI Techpark. „Universitäten sind ein wichtiger Motor für den technologischen Wandel und Unternehmensgründungen. Die Freie Universität Bozen muss und will in diesem Bereich ihren Beitrag leisten“, unterstrich der Rektor der unibz. Als einen Schritt in die Richtung bezeichnete er die Schaffung einer Entrepreneurial School.

Höhepunkt der Feier war die Festrede des Senior Vice President der IBM Corporation und Chairman von IBM Europe Erich Clementi zum hochaktuellen Thema „Daten, Künstliche Intelligenz und neue Technologien als Wirtschaftsmotor: Chancen und Herausforderungen“. In seiner Festrede legte der gebürtige Leiferer dar, welche neuen Technologien in den nächsten Jahren Wirtschaft und Gesellschaft einschneidend verändern werden. Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist laut dem IBM-Topmanager die Verfügbarkeit und intelligente Nutzung von Daten als neuer Rohstoff des 21. Jahrhunderts. „Unternehmen müssen lernen, ihre Daten zu verfeinern, zu analysieren und zu nutzen“, unterstrich Clementi. Das größte Veränderungspotenzial für Wirtschaft und Gesellschaft sieht der langjährige IT-Fachmann in drei breiten Technologiefeldern: der künstlichen Intelligenz, Blockchain sowie Quantum Computing. „Dank Quantenrechnern werden in einer nicht allzu fernen Zukunft – wir rechnen mit kommerziellen Anwendungen bereits im nächsten Jahrzehnt – bisher unlösbare Aufgaben in vielen Disziplinen gelöst werden“, prophezeite Erich Clementi. Auch die stagnierende Arbeitsproduktivität in Europa werde durch die Digitalisierung wieder steigen.

Voraussetzung für eine solch positive Entwicklung sei allerdings ein ethisch verantwortungsvoller und klar geregelter Umgang mit solchen Technologien. Dazu gehört es laut Clementi auch, die Arbeitskräfte bei der Entwicklung mitzunehmen. „Hier wartet eine gewaltige Aufgabe auf uns alle, ob Universitäten, Schulen, Politik oder privater Sektor: Alle sind dafür verantwortlich, jeder Arbeitskraft den Erwerb der notwendigen Fertigkeiten zu ermöglichen, damit sie an dieser neuen Arbeitswelt teilhaben kann“, plädierte der IBM-Topmanager. Das erfordere nicht immer und überall eine universitäre Ausbildung. In den USA gäbe es beispielsweise Partnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen. In sogenannten „P-Tech-Schools“ – „Pathways to technology“ werde der Lehrplan von Oberschulen mit einem von Unternehmen entwickelten und begleiteten technischen Lehrplan ergänzt. „Nach den ersten sieben Jahren dieses Modells konnten bereits über 120.000 Abgänger unmittelbar in der neuen Arbeitswelt platziert werden“, so Clementi. Südtirols Unternehmen und Forschungsstätten legte er nahe, die Priorität auf die internationale Vernetzung mit anderen Europäischen Universitäten und Forschungsinstitutionen zu legen.

Die Vertreterin der Studierenden der unibz Vanessa Vogel legte den Teilnehmenden der Eröffnungsfeier schließlich dar, warum ihre Kommilitonen und sie ausgerechnet die Freie Universität Bozen für ihr Studium ausgewählt hätten. „Die wichtigsten drei Gründe: die Größe der Universität, die einen enge Kontakt mit den Professorinnen und Professoren ermöglichen, die dreisprachige Ausbildung und eine gewisse Internationalität unserer Universitätsgemeinschaft.“

Landeshauptmann Arno Kompatscher wurde bei der Eröffnung des 21. Akademischen Jahres von Ressortdirektor Ulrich Stofner vertreten. Er hob die Dreisprachigkeit der Freien Universität Bozen als entscheidenden Mehrwert für den Arbeitsmarkt und als Ausdruck eines europäischen Südtirols hervor und unterstrich, wie nachhaltig die Investitionen der Politik in Bildung und die Universität seien. 

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Teofil Milenkovic an der Violine und einem Cello-Quartett des Konservatoriums “Claudio Monteverdi” unter Leitung von Prof. Marco Bronzi.

Freie Universität Bozen

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