Feierstunde in Gedenken an die „Lichtgestalt“ Silvius Magnago

Am heutigen 5. Februar wäre Silvius Magnago 110 Jahre alt geworden. Die Silvius-Magnago-Stiftung hat diesen Tag zum Anlass genommen, ihres Namensgebers zu gedenken.

- Zur Feierstunde im Innenhof von Landhaus 1, der Wirkungsstätte von Altlandeshauptmann Silvius Magnago, waren heute zahlreiche Interessierte, unter ihnen auch viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter gekommen. Eingeladen dazu hatte die Silvius-Magnago-Stiftung. Es seien „riesengroße Fußstapfen“, die Magnago zurückgelassen habe, hielt Stiftungsvizepräsident Jakob Brugger fest, Magnago Vorbildwirkung, vor allem die charakterliche, gelte auch heute noch. Brugger überbrachte zudem Grußworte der Präsidentin der Stiftung, Martha Stocker, die aufgrund einer anderen Verpflichtung nicht bei der Feierstunde in Bozen anwesend war.
Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete in seiner Würdigung Magnago als „Lichtgestalt“, der in dunklen Zeiten geboren wurde (kurz nach Magnagos Geburt brach der Erste Weltkrieg aus), doch dann als „Hoffnungsschimmer“ die politische Bühne betrat. Magnago habe sich nicht beirren lassen und Gewalt eine klare Absage erteilt und wurde damit zum Vater der Autonomie: „Dank der Lichtgestalt Magnago ist unser Land heute ein leuchtendes Beispiel für ein erfolgreiches Miteinander. Südtirol konnte dadurch zur Brücke werden“, hielt Kompatscher fest. Magnago sei „eine herausragende Figur – historisch, aber nicht verstaubt, denn seine Lehren gelten heute noch“, beispielsweise jene, dass der einfache Weg nicht immer der richtige sei oder dass es darum gehe Kompromisse einzugehen, ergänzte der Landeshauptmann. „Auf Gewalt lässt sich keine Gesellschaft aufbauen“, zitierte Kompatscher den Altlandeshauptmann und verwies auf die aktuelle weltpolitische Lage. Persönlich wurde es beim Kurzvortrag der ehemaligen Landesrätin und Mitglied im Stiftungskuratorium, Sabina Kasslatter Mur. „Magnago war mit allen Wassern gewaschen, hat die Verantwortung für Land und Leute aber nie hintangestellt“, hielt Kasslatter Mur fest.
Die Vorbildwirkung der von Magnago und seinen Mitstreitern erkämpfte Autonomie strahlt auch bis nach Kärnten aus. Karl Hren, Direktor des Vereins und Verlags der Kärntner Slowenen „Hermagoras/Mohorjeva“, gab einen Einblick in die Geschichte der slowenischen Minderheit in Kärnten. Lange Zeit war die slowenische Volksgruppe in Kärnten kaum sichtbar – ein Umstand, den man u.a. mit dem Ost-West-Konflikt erklären könne. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Demokratisierung Sloweniens ab 1991 sei ein Aussöhnungsprozess gestartet, der dazu geführt habe, dass das Interesse für und das Selbstbewusstsein der Volksgruppe größer geworden sei. Der Blick und der Austausch mit Südtirol sei dabei immer ein wichtiger gewesen, bis heute bestehe ein reger und guter Kontakt, hob Hren hervor. Diesen Austausch nannte auch Landeshauptmann Kompatscher als wichtigen Auftrag Südtirols für andere Minderheiten. Man folge damit auch dem Beispiel Magnagos, der für die Autonomie in Ostbelgien ein bedeutender Geburtshelfer gewesen sei. Und auch auf europäischer Ebene komme man diesem Auftrag unter anderem mit der aktiven Unterstützung des Minority Safe Pack nach, ganz im Sinne Magnagos, der „ein visionärer Verteidiger vor Werten und gleichzeitig Realpolitiker“ war, betonte Kompatscher in Bozen.

Silvius Magnago Stiftung

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