Andrea Berti – Direktor ASNACODI Italia, Michael Simonini – Obmann Hagelschutzkonsortium, Manfred Pechlaner – Direktor Hagelschutzkonsortium, Herbert Dorfmann – EU Parlamentarier und Albano Agabiti – Präsident ASNACODI Italia

Kein Hagelschutz - keine Ernte - kein Einkommen

Das Hagelschutzkonsortium feierte heute sein 50-jähriges Bestehen im Rahmen eines Festaktes in der Messe Bozen. Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland blickten zurück auf fünf Jahrzehnte Pioniergeist im Bereich Ernteschutz. Im Ausblick wurden wirkungsvolle Initiativen zum Schutz der landwirtschaftlichen Produktion und der Existenz der bäuerlichen Betriebe in Südtirol vorgestellt.

- „Der Klimawandel stellt weltweit die Bevölkerung und die Wirtschaft vor vielfältige Herausforderungen. Diese sind vor allem in der Landwirtschaft in Zusammenhang mit immer häufiger auftretenden außergewöhnlichen Wetterereignissen zu beobachten und zu spüren. Umso wichtiger ist es, dass die landwirtschaftlichen Betriebe im ganzen Land einen kompetenten Partner wie das Hagelschutzkonsortium an ihrer Seite haben, um sich nicht nur gegen Hagelschäden, sondern auch gegen andere schädliche äußere Einflüsse abzusichern zu können“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinem Brief an das Konsortium, der aufgrund institutioneller Verpflichtungen im Ausland, nicht am Festakt teilnehmen konnte.
Das Südtiroler Hagelschutzkonsortium wurde 1973 als eines der ersten Schutzkonsortien in Italien gegründet und ist heute mit rund 8.000 landwirtschaftlichen Mitgliedsbetrieben und einem jährlichen Versicherungsvolumen in Höhe von 420 Millionen Euro eines der größten Konsortien auf nationaler Ebene. Zudem bevorschusst das Konsortium jährlich gut 35 Millionen Euro an EU-Fördergeldern aus dem nationalen Entwicklungsplan zugunsten aller versicherten Mitgliedsbetriebe.
Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida dankte in seiner Videobotschaft dem Hagelschutzkonsortium für den wertvollen Beitrag in Sachen Ernteschutz für die Südtiroler Bäuerinnen und Bauern in den letzten fünf Jahrzehnten. Auf nationaler Ebene wurde erst kürzlich der Mutualitätsfonds AGRICAT gegen katastrophale Risiken, wie Überschwemmungen, Trockenheit und Frost, eingeführt, der eine jährliche Dotation von 350 Millionen Euro haben wird.
Der ursprüngliche Gedanke der Gründungsmitglieder bestand in der Organisation und Bereitstellung einer erfolgreichen Risikoabsicherung in der Landwirtschaft, um die Produktion und folglich die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern. „Das Hagelschutzkonsortium, war und ist das Rückgrat für die Landwirtschaft in Südtirol und ermöglicht dem modernen landwirtschaftlichen Unternehmer von heute Sicherheit und Unabhängigkeit, so der Obmann des Konsortiums, Michael Simonini.
So wurde im Film zum 50-jährigem Bestehen des Hagelschutzkonsortiums „Wenn das Eis vom Himmel fällt“, von Jutta Wieser, die Thematik ausgehend von den „alten“ Methoden des Ernteschutzes wie das Wetterschießen, Glockengeläut oder die Hagelraketen zur Vermeidung von Hagel und Unwetter bis zu heutigen modernen Formen des Ernteschutzes veranschaulicht.
Das Risikomanagement in der Landwirtschaft zum Schutz der Ernte und des Einkommens der Südtiroler Bäuerinnen und Bauern ist nach wie vor die Hauptaufgabe des Konsortiums. In Zusammenarbeit mit 19 Versicherungsgesellschaften werden Sammelpolizzen zur Absicherung der Ernte gegen klimatische Risiken, wie Hagel, Frost, Tier- und Pflanzenkrankheiten bzw. anderen Schadenseinflüssen, zu besten Bedingungen und zu einem angemessenen Tarif ausgearbeitet.
Weiters werden den Mitgliedsbetrieben neue Möglichkeiten des Riskmanagements zur Verfügung gestellt. „In den vielen Jahren seines Bestehens hat die innovative und erfolgreiche Arbeit des Hagelschutzkonsortiums beim Schutz von Kulturen und Ernten einen großen Beitrag für die Südtiroler Landwirtschaft geleistet. Es ist äußerst wichtig, sich auch künftig weiterzuentwickeln und innovative Techniken anzunehmen, da die klimatischen Bedingungen unserer Zeit erahnen lassen, dass die Extremsituationen in Zukunft zunehmen werden", führte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler in seiner Ansprache aus.
Dank der engen Zusammenarbeit mit lokalen Verbänden, den Vermarktungsorganisationen, der Abteilung Landwirtschaft, dem Versuchszentrum Laimburg, der EURAC, der Universität Padua und anderen Forschungseinrichtungen stellt das Hagelschutzkonsortium neue Systeme des Risikomanagements zur Verfügung. So wurde zum Beispiel 2018 die erste rein parametrische Versicherungspolizze für die Landwirtschaft in Italien ausgearbeitet. Ein Versicherungsmodell, das in trockenen Sommermonaten gezeigt hat, dass sich ein Versicherungsschutz in der Viehwirtschaft ebenso bezahlt macht, wie jener der seit 50 Jahren im Obst- und Weinbau angewandt wird.
Anlässlich des Jubiläumsjahres wird das Hagelschutzkonsortium, über das Jahr verteilt, die im Festakt behandelten Themen auch für alle Mitgliedsbetriebe im Rahmen von fünf Terminen in den Bezirken nochmals aufbereiten. Dank dieser Veranstaltungsreihe, mit dem Titel „Gemeinsam für den Ernteschutz - Mit den Mitgliedern im Gespräch”, sollen alle landwirtschaftlichen Akteure in Südtirol, allen voran die Mitglieder des Hagelschutzkonsortiums, auf den gleichen Wissenstand in Sachen effizienter und innovativer Ernteschutz gebracht werden.

Hagelschutzkonsortium Bozen

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