Goldrain, ein Club mit Tradition!
Publiziert in 22 / 2005 - Erschienen am 16. November 2005
Der Sportverein Goldrain wurde bereits 1932 gegründet, und ist somit einer der ältesten Vereine Vinschgaus und auch Südtirols. Hervorzuheben ist ebenfalls, dass die Goldrainer Kicker seit jeher auf dem gleichen Fußballplatz ihre Matches absolvieren. Bereits im Jahre 1963 war der Sportverein Goldrain mit seiner 1. Mannschaft im Nationalen Fußballverband eingeschrieben.
Der heutige ASV Goldrain Raiffeisen spielt mittlerweile seit 14 Jahren in der 2. Amateurliga und ist wieder auf einem guten Weg viele junge Goldrainer in die 1. Mannschaft einzubauen. „Im Heimspiel gegen Prad waren beispielsweise nur Goldrainer auf dem Platz“, war der Sektionsleiter Klaus Gluderer über die positive Entwicklung erfreut. Der Zusammenhalt in der Truppe ist trotz der derzeitigen Lage gut. Auch sind mit Markus Steinkeller und Wolfgang Traut zwei „alte“ Goldrainer zurückgekehrt, um das Ziel Klassenerhalt zu schaffen. „Das ist in meinen Augen nicht normal, dass bei einer solch schwierigen sportlichen Situation Spieler zum Verein stoßen um zu helfen. Normalerweise verlässt man das sinkende Schiff“, beschrieb Klaus Gluderer den Teamgeist im Club. Die Gründe für den letzten Tabellenplatz erklärt der Sektionsleiter mit dem spielerischen Engpass zu Beginn der Saison, wo dem Trainer verletzungsbedingt nur 12-13 Spieler zu Verfügung standen, außerdem haben fünf Spieler den Verein verlassen und wollten ihr Glück woanders versuchen. Auch der neue Coach Umberto Radoccia muss sich erst an die 2. Amateurliga gewöhnen, da er in der Vergangenheit immer Mannschaften in höheren Spielklassen trainierte, dazu kommt auch noch das fehlende Spielglück; vier bis fünf Spiele wurden nur knapp verloren! „Ausreden werden aber keine gesucht, es liegt an uns die Klasse zu erhalten. Soweit ist man vom Klassenerhalt auch nicht entfernt und nach den zwei Neuzugängen haben wir sicher auch das Potential in der 2. Amateurliga zu bestehen“, gab sich der Goldrainer kämpferisch. Auch zum Thema Schiedsrichter ist Klaus Gluderer mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden. „Es wurde bereits in mehreren Partien nicht zu unseren Gunsten gepfiffen! Die Schiedsrichter treten mittlerweile mit einer gewissen Arroganz und Überheblichkeit auf, die ich nicht mehr akzeptieren kann. Es ist doch selbstverständlich, dass man als Trainer oder Funktionär in einem Spiel mit Leidenschaft dabei ist und mitfiebert, doch man darf heutzutage anscheinend keine Emotionen mehr zeigen. Einige Referees gehen einfach respektlos mit Trainer und Funktionären um. Ein guter Spielleiter sollte ein Match so unauffällig und unspektakulär wie möglich leiten und grobe Fouls gnadenlos ahnden, egal für welche Mannschaft, denn die Gesundheit der Spieler ist trotz allem noch das Wichtigste. Zudem halte ich es für falsch, dass heuer zum ersten Mal keine Kommissare mehr die Schiedsrichter zu den Spielen begleiten, die den Spielleiter bei eklatanten Fehlern zurechtweisen konnten. Auch für die Spieler ist es nicht einfach nach so manchen Fehlentscheidungen gegen uns, immer wieder die nötige Moral aufzubringen und weiterzukämpfen.“ Der ASV Goldrain Raiffeisen wird aber trotz alledem bis zum letzten Spiel um den Verbleib in der 2. Amateurliga fighten. „Für mich persönlich wäre ein Abstieg aber kein Weltuntergang, wir sind ein Verein mit Tradition! Ich habe als Trainer und Funktionär bereits Wiederaufstiege mitgemacht und ich bin mir sicher, dass diese wunderschöne Erfahrung für alle, vor allem aber für unsere jungen Spieler einen Bereicherung wäre. Aber wie gesagt, wir werden noch einmal alles versuchen, denn Totgesagte leben bekanntlich länger.“
Rudi Mazagg