20 Jahre „aquaprad“
Tag der offenen Tür am 8. Dezember. Alle sind zum Mitfeiern eingeladen.
Prad - Das „aquaprad“ in Prad ist das älteste Besucherzentrum im Südtiroler Anteil des Nationalparks Stilfserjoch. 20 Jahre nach der Eröffnung des Nationalparkhauses lädt das Team von „aquaprad“ mit dem Leiter Igor Zanvettor an der Spitze am 8. Dezember ab 14 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Alle sind eingeladen, den runden Geburtstag des Besucherzentrums mitzufeiern. Zum kunterbunten Programm gehören eine interaktive Vorlesung für Familien mit Mitgliedern der Heimatbühne Prad, die Eröffnung der neuen themenbezogenen Ausstellung „Blue Live Project“ von Ariel Trettl und Laura Pan, ein Buffet für alle sowie DJ-Musik ab 18 Uhr.
Die Welt der heimischen Fische
Auch 20 Jahre nach der Eröffnung gibt es noch immer nicht wenige Personen aus der Gemeinde Prad, dem Vinschgau und darüber hinaus, die das landes-, ja alpenweit einzigartige Besucherzentrum noch nie besucht haben. Dabei gewährt „aquaprad“ einen gediegenen, anschaulichen, umfassenden und erlebnisreichen Einblick in die Welt der heimischen Fische. Dass das Besucherzentrum in Prad der Wasserwelt gewidmet wurde, kam nicht von ungefähr, denn der Suldenbach bildet in Prad talseits des Dorfes das einzige unverbaute Flussdelta Südtirols und weist noch eine natürliche Fließdynamik auf. Weitere Besucherzentren in Südtirol sind „naturatrafoi“ in Trafoi, „culturamartell“ in Martell, „avimundus“ in Schlanders und „lahnersäge“ im Ultental.
Seeaquarium ist das Herzstück
Das Herzstück von „aquaprad“ ist das 5 Meter lange und 3,5 Meter tiefe Seeaquarium, das 170.000 Liter Wasser fasst. Im einmaligen Aquarium wurde der Lebensraum Niederungssee mit seiner Biozönose und Nahrungskette nachgebaut. Zu bestaunen ist die fast vollständige Fischfauna Südtirols vom Quellbach bis zum Niederungssee. In naturnah gestalteten Aquarien und durch große Panoramafenster lernt das Publikum nicht nur die Lebensräume Bach, Fluss, See, Moor und Teich kennen, sondern kann auch 30 verschiedene heimische Fischarten aus nächster Nähe beobachten. „Die Palette reicht von Beutegreifern wie dem Hecht bis hin zur Regenbogenforelle, dem Bachsaibling und weiteren Fischarten. Auch Amphibien, Reptilien und Schildkröten sind bei uns zu Hause“, sagt Igor Zanvettor.
365 Tage im Jahr
Für das Wohl der Fische und anderen Tiere sorgen Christian Telser und Urban Waldner. „Ihre Tätigkeit ist mit der Arbeit von Viehbauern vergleichbar, die ihre Tiere ebenfalls an 365 Tagen im Jahr betreuen müssen“, sagt Igor, der seit einigen Jahren als Leiter von „aquaprad“ tätig ist. In der Verwaltung bzw. an der Kasse des Besucherzentrums arbeitet Verena Brunner mit. Einen Dank für die Unterstützung bei der Organisation der 20-Jahr-Feier zollt Igor auch der Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Rafael Alber an der Spitze sowie dem Tourismusverein Prad mit dem Geschäftsführer Peter Pfeifer. Zumal der Tourismusverein im „aquaprad“ untergebracht ist, ergeben sich wertvolle Synergien, die beiden Seiten zum Vorteil gereichen. Ein Wunsch des „aquaprad“-Leiters ist es, das Besucherzentrum europaweit bekannt zu machen. Einig ist er sich mit Peter Pfeifer darin, dass dem einzigartigen Besucherzentrum insgesamt mehr Aufmerksamkeit zukommen sollte. Nach dem Tag der offenen Tür, an dem „aquaprad“ kostenlos zugänglich ist, kann das Besucherzentrum zu den gewohnten Öffnungszeiten besucht werden (Dienstag bis Freitag von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr sowie an Samstagen von 14.30 bis 17.30 Uhr). Für Kinder- bzw. Schülergruppen werden eigene Führungen angeboten. Einheimische und Gäste sind im „aquaprad“ natürlich gleichermaßen willkommen. Stärker ankurbeln möchte Igor auch den Zustrom von Besuchern aus den Nationalparkanteilen in der Lombardei und im Trentino.
„avimundus“ ohne Leitung
Nach der Kündigung der bisherigen Leiterin Birgith Unterthurner ist das Nationalparkhaus „avimundus“ in Schlanders schon seit einiger Zeit geschlossen. Bürgermeister Dieter Pinggera hofft, dass es dem Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch gelingt, die Stelle spätestens zu Beginn des neuen Jahres zu besetzen. Während der Monate November und Dezember wäre ohnehin nicht geplant gewesen, das Besucherzentrum regulär offen zu halten. Das „avimundus“, das seit August 2021 im neuen Sitz in der Fußgängerzone zu finden ist, stellt die Welt der Vögel im Nationalpark dar.