20 Jahre lokale Energiegenossenschaft
LEEG mit Blick auf Vergangenheit und Visionen für Zukunft.
LAAS - „Eine Zeit mit Höhen und Tiefen“, blickte Andreas Tappeiner, der Obmann der Laaser-Eyrser-Energiegenossenschaft (LEEG) bei der Jubiläumsfeier am 2. September zurück. Vor 20 Jahren war die Genossenschaft gegründet worden. „20 Jahre umweltfreundliches Heizen, innovatives Denken und Handeln liegen hinter uns“, so Tappeiner. In seiner Rede ging er auf die „3 M’s“ ein. „Mitglieder, Mitarbeitende und Mitverwalter“, betonte der Obmann. Es waren die Mitglieder, welche die Idee des Fernheizwerks zu einem Erfolg machten. „Ohne sie wäre es nicht möglich, sie hielten uns auch in schwierigen Jahren die Treue“, so Tappeiner. Als Beispiel nannte er den Brand im Jahre 2014, wo es aufgrund eines Feuers im Holzlager zu erheblichen Schäden kam.
Ohnehin sei das Interesse für das Fernheizwerk seit Gründung groß gewesen. „2002 bei der Gründung der Genossenschaft war noch alles viel kleiner geplant, das Werk sollte in erster Linie die Gemeinde beliefern. Siegfried Stocker war es, der uns dazu geraten hat, die Bevölkerung mitzunehmen“, erinnerte Tappeiner, auch als damals zuständiger Gemeindereferent für Energie. Einer Infoveranstaltung wohnten rund 300 Bürgerinnen und Bürger bei. Über 380 waren schließlich an einem Wärmeanschluss interessiert. Es war klar, dass ein größeres Projekt hermusste, innerhalb eines Jahres wurde ein neuer Standort gesucht und beim alten Sportplatz neben der Vinschger Staatsstraße gefunden. 2003 wurde das Heizwerk errichtet und die Leitungen verlegt. 2004 wurde erstmals eingeheizt. Heute zählt die LEEG mehr als 600 Mitglieder in Laas und Eyrs. „Das zweite ‚M‘, die Mitarbeitenden, ihnen gebührt ein Dank. Ohne sie geht es nicht“, betonte Tappeiner. Fleiß und Kompetenz zeichne das Team aus. „Und schließlich das dritte ‚M‘, die Mitverwalter. Sie versuchen zum Wohl der Mitglieder die Genossenschaft zu führen“, erklärte der Obmann, der den neunköpfigen Ausschuss koordiniert.
Für die Zukunft gerüstet
Seit den Anfängen setzte man auf innovatives Handel und sei auch deshalb bestens für die Zukunft gerüstet. Seit 2010 deckt eine Fotovoltaikanlage den eigenen Strombedarf ab, Ende des Jahres 2012 ging die erste Holzvergaseranlage in Betrieb, nun konnte noch mehr Wärme und Strom auf für die Mitglieder produziert werden. 2018 wurde eine neue Holzvergaseranlage in Betrieb genommen, heute werden dabei über 6 Millionen Kilowattstunden im Jahr produziert. 2028 laufen die Verpflichtungen, den Strom an den staatlichen Energiedienstleister Gestore Servizi Energetici (GSE) abzuführen, aus. Diese war man 2018 aufgrund der staatlichen Förderungen für Strom aus Biomasse von 28 Cent pro Kilowattstunde eingegangen „Es gibt bereits Visionen für die Zeit danach“, so Tappeiner. Man wolle den lokal produzierten Strom dann über Energiegemeinschaften der Bevölkerung zukommen lassen und könne damit 2000 Haushalte versorgen. Und somit ganz im Sinne der LEEG-Tradition weiter auf Innovation und Bürgernähe setzen.