Bürgermeister Gustav Tappeiner dankte im Namen der Verwaltung und der Bevölkerung. Am Vorstandstisch (v.l.) Lorenz Tappeiner, Peter Eberhöfer und Markus Schwienbacher
Angelobung (v.l.) mit Roman Horrer, Lukas Waldner, Lorenz Tappeiner und seinem Stellvertreter Peter Eberhöfer
Gedenkminuten für Jakob Raffeiner, Anton Josef Moser und Ehrenmitglied Anton Linser

„2023 wollen wir neu starten“

Kommandant Lorenz Tappeiner: Wir haben Nachholbedarf bei Lehrgängen und Jugendförderung

Publiziert in 2 / 2023 - Erschienen am 31. Januar 2023

KASTELLBELL - Der unscheinbare Hinweis im Tätigkeitsbericht „Im Jahr 2022 änderte sich die Mitgliederzahl der FF Kastelbell stark“ kann man auch als Hilferuf interpretieren. Es ging um’s Ganze. 5 Wehrmänner waren aus persönlichen Gründen ausgeschieden; 2 nahmen sich eine Auszeit. 6 Mitglieder der Jugendgruppe kehrten der Wehr den Rücken. Das Ehrenmitglied Anton Linser und die Veteranen Jakob Raffeiner und Anton Moser wurden zu Grabe getragen. Ein einziger Eintritt war zu verzeichnen. Schriftführer Martin Pircher hat die FF Kastelbell zum Stichtag 31. Dezember 2022 zahlenmäßig so dargestellt: Zu den 42 aktiven Mitgliedern kamen 6 Mitglieder 65+, 11 Mitglieder außer Dienst, 2 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, 10 Veteranen, 9 Patinnen und 1 Pate dazu – insgesamt 80 Mitglieder. Die Zahl der 16 Einsätze war gleich geblieben. Davon waren 10 technische Einsätze, 2 Brandeinsätze, 2 Bootsgruppeneinsätze und 2 Fehlalarme. Die Bootsgruppe musste in der Etsch bei Laas und auf dem See Vernagt im Schnalstal aktiv werden. Von den 2 Brandeinsätzen war der Stadelbrand auf Tomberg Niedergaden ein Fehlalarm. Fehlalarm war auch ein vermuteter Flugzeugabsturz in Tschars. 29 Übungen verschiedenster Art wurden dazu durchgeführt. Nur ein Mitglied belegte einen Lehrgang der Landesfeuerwehrschule, während die Kommandantschaft mehrere Kursangebote nutzte. In der Jahresversammlung 2022 wurden 3 Mitglieder für den aktiven Dienst vereidigt. Der für heuer geplante Austausch des Tankwagens und das Projekt „Neubau Gerätehaus“ dürften 2023 zu einem Jahr der Motivation machen, wie es auch Kommandant Tappeiner darstellte. Erfreuliches konnte Pircher vom traditionellen Kuppelbewerb in Kombination mit der 130 Jahrfeier in der Sportzone Schlums berichten. Zusammenfassend ist der Statistik zu entnehmen, dass für Einsätze 203 Stunden, für Übungen ungefähr das Dreifache und für die Betreuung von Veranstaltungen fast das Vierfache an Zeit aufgewandt wurde. Die einzelnen Ereignisse – darunter spektakuläre Verkehrsunfälle - wurden in Wort und Bild abwechselnd von Kommandant Tappeiner und seinem Stellvertreter Peter Eberhöfer vertieft und kommentiert. Kommandant Tappeiner zeigte sich bei der 132. Vollversammlung überzeugt, dass auch im abgelaufenen Jahr im Sinne der Bevölkerung gearbeitet worden sei. Kassier Markus Schwienbacher trug den Kassabericht vor mit Ausgaben von 138.264 Euro und Einnahmen von 168.380 Euro. Neuzugänge in den aktiven Dienst gab es keine. Die einzige Angelobung von Lukas Waldner aus Freiberg führte Bezirkspräsident Roman Horrer durch. In seinen Grußworten dankte er für den Zusammenhalt während der Corona-Zeit, bedauert die Verzögerung bei der Einführung des Funksystems Tetra, erinnerte an die Ausbildung zweier Unterstützer der Rettungskräfte, sogenannter „Beers“, und kündigte Änderungen bei den Atemschutzuntersuchungen an. Horrer lobte die Einsätze der Kastelbeller Wehr, erinnerte aber an Versäumnisse bei der Teilnahme an Lehrgängen. Abschnittsinspektor Florian Semenzato stellte die Frage in den Raum: „Wie geht es mit der Jugend weiter?“ Die Grüße seiner Wehr überbrachte auch Andreas Forcher, Vizekommandant der FF Galsaun. Auch ihm lag das Ansprechen der Jugend am Herzen. Bürgermeister Gustav Tappeiner dankte im Namen der Gemeindeverwaltung und der Bevölkerung von Kastelbell-Tschars. Er erinnerte an die 2.500 Arbeitsstunden der Wehr bei Einsätzen und Ordnungsdiensten. In der Jugendarbeit sah er eine Durststrecke, die zu vermehrter Zusammenarbeit zwischen den 3 Wehren der Gemeinde geradezu herausfordere. Er sprach die Schutzausrichtung und die Hilfe der Gemeinde an, den Ankauf des Tanklöschfahrzeuges und den neuen Standort des Gerätehauses. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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